Andacht vom 14.11.2006:
Ungeliebte Veränderungen?
Die Botschaft von Christus hat euer Leben völlig verändert. 1. Korinther 1,6 (Hoffnung für alle)
Nicht jeder liebt Veränderungen im Leben. Wir brauchen nur an unsere Reaktionen bei der Euroeinführung zu denken. Normalerweise begegnen wir Neuerungen mit Misstrauen. Das Alte kennen wir, es ist vertraut und berechenbar. An etwas Neues gewöhnt man sich nur ungern oder schweren Herzens.
Am 27. Januar 2000 gab die amerikanische Notenbank zum ersten Mal eine Ein-Dollar-Münze heraus, "Golden Dollar" genannt. Warum kommt die Notenbank erst jetzt auf diesen Gedanken? Dazu muss man wissen, dass die Amerikaner von Kindesbeinen an mit dem Ein-Dollar-Schein vertraut sind. Sie können sich nicht vorstellen, dass man Summen im Ein-Dollar-Bereich mit Münzen bezahlt. Warum nehmen die Verbraucher zwar die neuen Münzen mit nach Hause, sammeln sie aber dort in einem Glas oder einer Dose? Ist es die Macht der Gewohnheit? Bei den Amerikanern scheint es so gewesen zu sein. Im ersten Jahr nach der Einführung jedenfalls war die Münze ein Flop.
Wie muss es wohl Gott gehen? Er teilt uns in seinem Wort mit, was sich bei uns ändern müsste, und muss dann erleben, wie die eingespielten Gewohnheiten den Veränderungswillen blockieren.
Was wäre aus uns geworden, wenn Christus seine Königskrone nicht abgelegt hätte und nicht Mensch geworden wäre? Doch er bestand nicht auf seiner angestammten Herrschaft und klammerte sich nicht an sein Leben in Gottes Welt. Er erniedrigte sich freiwillig und starb für uns. Aus Dankbarkeit sollten wir uns von ihm verändern lassen.
Vorbilder haben wir in den Gläubigen von Korinth. Sie blieben nicht das, was sie schon immer gewesen waren. "Die Botschaft von Christus hat euer Leben völlig verändert" - das konnte Paulus an die Gemeinde in Korinth schreiben. Was würde er mir heute schreiben?
Jochen Graupner
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.