Andacht vom 30.11.2006:
IQ 200?
Der HERR schaut vom Himmel auf die Menschen kinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage. Psalm 14,2
In einer Fernsehsendung verfolgten fast elf Millionen Zuschauer vier Stunden lang, wie mit 81 Testfragen nach den Menschen mit den höchsten Intelligenzquotienten gesucht wurde. Es ging darum: Wer sind die wirklich Klugen unter den Teilnehmern?
Von einem weit umfassenderen und bedeutenderen Test spricht unser Bibelwort. Gott, von dem alle Menschen ihre Verstandeskräfte haben, blickt von seiner alles überragenden Warte auf die Erdbewohner. Er schaut nach den Menschen aus, die in seinen Augen klug sind.
Gewiss, auch menschliche Klugheit hat ihren Wert, wenn sie dem Wohl der Menschheit dient. Aber weit höher bewertet Gott die Klugheit, die sich nicht allein auf das Diesseits beschränkt, sondern auch durch den Glauben in die jenseitige, unsichtbare Welt hineinreicht. Sie fragt nach Gott, dem Urgrund alles Seins, nach seinem Willen, seinen Absichten und den Möglichkeiten, die er uns schenkt.
Klug sein heißt hier: einzusehen, dass der Mensch nicht das Maß aller Dinge ist und zu erkennen, dass "des Menschen höchste Vollkommenheit darin besteht, Gottes zu bedürfen". Wenn intelligente Menschen ohne nach Gott zu fragen dahinleben, sind sie doch nicht wirklich klug. Die Bibel zählt sie zu den "Toren". Weil ihnen die höchste Erkenntnis fehlt, sprechen sie in ihrem Herzen: "Es ist kein Gott!" (Ps 14,1)
Klug nennt Jesus hingegen die fünf Brautjungfern, die sich im Warten auf den Bräutigam Jesus Christus mit reichlich Reserveöl für ihre Lampen versorgt haben. Sie müssen nicht in der Finsternis zurückbleiben, sondern dürfen in den hell erleuchtenden Hochzeitssaal eingehen (Mt 25,4.10). Klug ist ferner in Jesu Augen jeder, der sein Lebensgebäude nicht auf Sand, sondern auf Felsengrund errichtet (Mt 7,24.25). Sein Bau wird alle Erschütterungen des Lebens überdauern und in Ewigkeit fortbestehen.
Herr, lass uns auch heute nach wahrer Klugheit trachten und sie mit deiner Kraft ausleben!
Reinhold Paul
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.