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Andacht vom 27.04.2007:

Risikofaktor Zorn

Versündigt euch nicht, wenn ihr in Zorn geratet! Versöhnt euch wieder und lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen. Epheser 4,26 (Gute Nachricht Bibel)

Habe ich richtig gelesen, dass Paulus an Christen schreibt: "... wenn ihr in Zorn geratet!"? Bisher habe ich immer nur gehört, dass sich Ärger, Zorn und Wut für Gläubige nicht schickt. Mir klingt noch der fromme Satz im Ohr: "Ein gläubiger und anständiger Mensch wird nicht wütend." Und ich habe dabei gedacht: Wenn das so ist, dann bin ich weder gläubig noch anständig! Ich bin nämlich manchmal ärgerlich, habe "Wut im Bauch" und werde zornig. Danke, Bruder Paulus, dass du mir an dieser Stelle zu Hilfe kommst!

Offensichtlich rechnet er damit, dass auch gläubige Menschen in Zorn geraten. Die Frage ist offenbar nur: Wohin damit? Wer sagt: Ein anständiger oder gläubiger Mensch wird nicht wütend, lässt nicht zu, was in ihm vorgeht. Es kann nicht sein, was nicht sein darf! Und mit dem, was nicht sein darf, kann ich auch nicht richtig umgehen. Ich fresse es in mich hinein und "schlucke es runter". Aber meistens sind diese Brocken unverdaulich. Wir sagen dann: "Es ist mir auf den Magen geschlagen" oder: "In mir kocht es." Im Extremfall wird daraus ein Magengeschwür. Was ich nicht zulasse, damit kann ich auch nicht fertig werden.

Klar, "Wut im Bauch" ist ein Störfaktor, der beseitigt werden muss, ob Christ oder nicht. Nur wie? Die Erfahrung zeigt, dass gerade fromme Leute Ärger und Zorn dadurch zu kompensieren versuchen, dass sie hinter dem Rücken über andere reden. Offensichtlich ist das die Kehrseite davon, dass sie meinen, man dürfe nichts gegen andere haben und müsse immer "lieb" zueinander sein. Und weil ich dem anderen nicht offen sage, was mich an ihm stört, sucht sich mein Ärger ein Ventil - ich rede "hintenherum". Aber "anständig" und "christlich" ist das natürlich auch nicht.

Was also tun? Zunächst: Ich lasse den Gedanken zu, dass ich zornig bin. Ich nehme meine Wut im Bauch wahr. Und dann: Ich fresse den Ärger nicht in mich hinein, sondern äußere ihn. Nicht hinter dem Rücken, sondern indem ich dem anderen sage: "Das ärgert mich an dir und macht mich wütend." Wo das in angemessener Weise geschieht, können Dinge geklärt und ausgeräumt werden. Es ist durchaus nicht "unanständig", Ärger zu äußern, weil er sonst mein Verhältnis zu anderen Menschen dauerhaft vergiftet.

Wenn ich den Apostel richtig verstehe, will er also sagen: "Mit eurem Zorn werdet ihr am besten fertig, wenn ihr miteinander redet und euch wieder versöhnt - heute noch!"

Günther Hampel

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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