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Andacht vom 28.04.2007:

Hiob: Der totale Absturz

Sie verabscheuen mich und gehen mir aus dem Weg; und wenn sie mir doch einmal begegnen, spucken sie mir ins Gesicht! Hiob 30,10 (Hoffnung für alle)

Es ist schon schwer, wenn uns einige Menschen nicht mögen. Aber wenn wir den Eindruck haben, dass keiner uns versteht oder sich anscheinend alle gegen uns verschworen haben, erscheint die Lage aussichtslos.

So ähnlich muss sich Hiob gefühlt haben. Er verlor alles: seine Kinder, seinen Besitz und auch die Liebe seiner Frau (siehe Hi 1,13-21). Zwar suchen ihn seine Freunde auf, aber sie haben kein Gespür für seine Not. Sie wollen ihn davon überzeugen, dass er sich vor Gott schuldig gemacht haben müsse. Hiob bestreitet das energisch (siehe z. B. Hi 4,7.8.; 5,7; 8,3-7; 9,21.35; 10, 1-7.15.16). Er aber möchte verstehen, warum Gott ihm das alles angetan hat. Doch der bleibt stumm.

Hiob ist ein einsamer Mann. Kein Hoffnungsschimmer zeigt sich am Horizont seines Lebens. Die Aussichten sind düster. Früher war das anders. Da war er ein geachteter Mann, von allen anerkannt (siehe Hi 29, 7-11). Nun aber blickt jeder auf ihn herab. Sogar die gesellschaftlich Ausgestoßenen verspotten ihn nun. Sie, die zwischen Felsen und Erdlöchern hausen, ein erbärmliches Leben fristen und sich von Wildpflanzen dürftig ernähren, spucken ihm ins Gesicht (siehe Hi 30,1-10).

Wie viel kann ein Mensch wirklich ertragen, ohne zu zerbrechen? Manche verzweifeln, wenn sie ihre Arbeit verlieren, wenn ihr Kind stirbt oder ihr Ehepartner sie verlässt. Nur wenige aber müssen durch so tiefes Leid gehen wie Hiob, ohne dass ihnen jemand echtes Mitgefühl zeigt. Wenigstens das kann man doch von seinen Mitmenschen erwarten.

Aber Hiob gab nicht auf. Er setzte seinem Leben kein Ende, um nicht länger von körperlichen Schmerzen und Verzweiflung gequält zu werden. Dazu hatte ihm seine Frau geraten (siehe Hi 2,9). Er steht diese schlimmen Tage durch und ringt mit Gott. Und der hält seine Anklagen aus.

Erinnern wir uns an Hiob, wenn wir Leid durchzustehen haben. Erinnern wir uns, dass nicht Gott es verursacht, sondern Satan (siehe Hi 1,8-12; 2,3-7). Auch wenn Gott nicht sofort dazwischen geht oder für ein Happy End sorgt, dürfen wir wissen, dass unser Erlöser lebt und auf unserer Seite steht (siehe Hi 19,25-27). Tatsächlich erlebte Hiob nur wenig später, dass sein Harren auf Gott sich lohnte (siehe Hi 42). Gut, dass er an Gott festgehalten hat, auch als er ihn nicht verstand!

Siegfried Wittwer

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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