Andacht vom 28.08.2007:
Tödliche Ab-Kürzungen
Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf dass ihr bewahrt die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich euch gebiete. 5. Mose 4,2
Die Deutsche Presseagentur meldete am 22.1.2004: Das britische Bergsteigermagazin Trial hat seinen Lesern eine Wanderroute empfohlen, die direkt in den Abgrund führt. Eigentlich sollte beschrieben werden, wie man bei Nebel oder Unwetter am sichersten vom Ben Nevis, dem mit 1.340 Metern höchsten Berg Großbritanniens, absteigt. Wer jedoch dieser Wegbeschreibung folgt, stürzt unweigerlich in eine Schlucht an der Nordseite des Berges, wo es bereits mehrfach zu tödlichen Unfällen gekommen ist. Durch einen Fehler beim Redigieren des Textes waren die 150 Meter der Route, wie die Schlucht zu umgehen ist, verloren gegangen. Der schottische Bergsteigerverband hat auf seiner Internetseite Wanderer umgehend vor der "Abkürzung" gewarnt.
Auch Gott warnt vor "Abkürzungen", die ins Verderben führen. Er kennt die Herausforderungen genau, die uns auf unserer Lebensroute begegnen. Deshalb hat er uns in seinem Wort und vor allem in seinem Gesetz eine untrügliche Wegbeschreibung gegeben, mit der wir Gefahrenstellen umgehen können und weder anderen noch uns selbst schaden oder sie gar zerstören.
Aber mancher "redigiert" Gottes Anweisungen durch Hinzutun oder Wegstreichen. Viele haben so eine vermeintliche Abkürzung genommen und sind im Leben gescheitert. Es ist ja auch wirklich nicht so leicht, immer auf dem "rechten Weg" zu bleiben. Haben dir deine eigenen Wünsche nicht auch schon mehr als einmal den Blick auf das Gute und Richtige "vernebelt"? Oder warst du in Gefahr, dich durch "Unwetter" in Form von Schwierigkeiten oder Schicksalsschlägen vom richtigen Weg abbringen zu lassen?
Der barmherzige Gott und "unfehlbare Bergführer" kennt uns genau. Deshalb bietet er uns an: "Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst. Ich will dich mit meinen Augen leiten." (Ps 32,8) Den Weg zeigt er uns vor allem durch seine Gebote. Der Psalmist schrieb: "Ich freue mich über den Weg, den deine Mahnungen zeigen, wie über großen Reichtum." (Ps 119,14) Sagen wir das auch?
Herr, bewahre mich davor, deinen Weg zugunsten menschlicher Abkürzungen zu verlassen. Hilf mir auch heute, den "Blickkontakt" zu dir nicht abreißen zu lassen. Schenke mir vor allem in Schwierigkeiten und Versuchungen das Vertrauen, dass du mich auf deinem Weg sicher ans Ziel bringst.
Gerda Polchlopek-Pelczar
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
