Andacht vom 26.09.2007:
Zutritt erbeten
Weil wir uns auf diesen Herrn verlassen, dürfen wir zuversichtlich und vertrauensvoll vor Gott treten. Epheser 3,12 (Gute Nachricht Bibel)
Bürger, die sich im Einsatz für ihre Mitmenschen verdient gemacht haben, werden bei besonderen Anlässen vom Bundespräsidenten geehrt und ausgezeichnet. Sie zeigten vorbildlich Zivilcourage oder retteten Menschenleben. Dafür verdienen sie Anerkennung. Wenn sie vom Staatsoberhaupt empfangen werden, haben sie zwar etwas vorzuweisen, auf das sie stolz sein könnten, nehmen aber stets eine bescheidene, demütige Haltung an. Ein anderes Verhalten wäre auch unangemessen.
Mit welcher inneren Haltung treten wir heute im Gebet vor den Schöpfer des Universums? Was erwarten wir von ihm? Was erwartet er von uns? Gott lädt uns durch sein Wort ein, zuversichtlich und vertrauensvoll zu ihm zu kommen, wie zu einem liebenden Vater. Wie ist so etwas möglich?
Die Antwort gibt unser Andachtswort: "Weil wir uns auf diesen Herrn verlassen, dürfen wir ..." Wenn wir uns im Vertrauen auf Jesus Christus Gott nahen, sieht der Vater nicht unsere menschliche Unzulänglichkeit und Schwachheit, sondern die vollkommene Gerechtigkeit und Heiligkeit seines Sohnes. "Darum lasst uns mit Zuversicht vor den Thron der Gnade treten ..." (siehe Hbr 4,16)
Die Könige von Italien verliehen bestimmten Personen einen Orden, der für sie besondere Bedeutung hatte. Diese Auszeichnung erlaubte es dem Träger, ohne vorherige Anmeldung zum König zu kommen. Die Wachen vor dem Palast ließen ihn passieren. Ganz gleich, in welchem Gemach sich der König aufhielt, die Träger dieses Ordens erhielten jederzeit die Erlaubnis einzutreten. Erblickte der König den Orden an der Brust des Eintretenden, stand er auf, gab ihm freundlich die Hand und hatte ein offenes Ohr für die Anliegen des Besuchers.
Nicht fromme Leistungen und Verdienste machen uns vor Gott angenehm, sondern die im Glauben verliehene und angenommene Gerechtigkeit Jesu Christi ist der "Orden", der uns jederzeit zuversichtlich vor unseren Gott treten lassen darf.
Eberhard Haufe
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
