Andacht vom 23.10.2007:
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.
Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter. Lukas 17,15.16
Wenn meine Frau eine Karikatur von einer Reihe Soldaten sieht, in der einer nicht das mitmacht, was alle andern auf Kommando tun, dann hat sie ihre helle Freude an diesem für sie "echten Mann". Ein Nonkonformist mit Rückgrat und Charakter.
Genau diese Eigenschaft passt zur Nachfolge Jesu. Da muss es nachdenklich stimmen, wenn man sieht, dass es in der Gemeinde Jesu mehr Frauen als Männer gibt. Dazu die Schriftstellerin E. G. White in ihrem Buch "Erziehung": "Was die Welt heute am nötigsten braucht, sind Männer, die sich um keinen Preis kaufen lassen, die absolut aufrichtig und wahrhaftig sind; Männer, die sich nicht scheuen, Sünde beim Namen zu nennen, deren Gewissen so auf ihre Pflicht ausgerichtet ist wie die Magnetnadel zum Pol; Männer, die auch dann noch für das Recht eintreten, wenn darüber der Himmel einzustürzen droht." (S. 56)
"Du sollst der Menge nicht auf dem Weg zum Bösen folgen ...", hatte Gott einst zu seinem Volk gesagt (2 Mo 23,2). Die Menge hat nicht immer Recht und handelt nicht immer recht. Es gilt, sich eine eigene, reflektierte Meinung zu bilden und diese zu vertreten. Ob es dafür noch andere Vertreter gibt oder nicht.
Eine junge Frau in meiner Gemeinde hatte im Schulunterricht erlebt, wie der Lehrer den Schöpfungsglauben und die Evolutionstheorie vorstellte. Letztere schien er wohl bevorzugt dargestellt zu haben. Am Ende fragte er seine Schüler, wer sich denn zu welcher Weltentstehungsart bekenne. Die junge Frau bezeugte als Einzige ihren Glauben an Gott, den Schöpfer. Sie stand unerschrocken ihren "Mann".
Wie auch jener Samariter. Die Juden hatten sich strikt geweigert, ihn als "Mann" anzuerkennen. Jesus hingegen zeichnet ihn mit der Tapferkeitsmedaille aus, genauer gesagt: mit der Glaubensmedaille. Zehn Männer hatte Jesus geheilt. Neun davon hatten nur die Heilung genossen. Hier war einer, der dem Heiler dankte. Er war kein gewöhnlicher Mann, sondern ein wahrer "Gentleman". Was für ein Mann!
Erwin Meier
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
