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Andacht vom 09.11.2007:

"Schwarze" Gedanken

[Hiob sagte:] Ich gehe schwarz einher, doch nicht von der Sonne; ich stehe auf in der Gemeinde und schreie ... Meine Haut ist schwarz geworden und löst sich ab von mir, und meine Gebeine sind verdorrt vor hitzigem Fieber. Hiob 30,28.30

Wie muss Hiob gelitten haben! Vor Schmerzen mag ihm manchmal schwarz vor Augen geworden sein. Zu den körperlichen Leiden kamen die seelischen, weil er für all das Leid, das er erfahren hatte, keine Erklärung fand. "Sage Gott ab und stirb!", legte ihm seine Frau nahe (Hi 2,9). Es gibt Situationen, wo Sterben Erlösung bedeutet, aber sollte er Gott wirklich absagen? "Dass mich doch Gott erschlagen wollte und seine Hand ausstreckte und mir den Lebensfaden abschnitte!" (Hi 6,9)

Ja, das hat Hiob in seiner Not herausgeschrien, aber niemals hat er Gott abgesagt. Auch im tiefsten Elend klammerte er sich an ihn, obwohl er ihn nicht verstand und Gott schwieg. Wie David hätte Hiob sagen können: "In schwarzen dicken Wolken war er verborgen." (Ps 18,12)

Schwarz ist die Farbe der Trauer und des Schreckens. In vielen Wortverbindungen und Redewendungen verweist Schwarz auf etwas Unangenehmes oder Negatives. Wer möchte schon das "schwarze Schaf" sein oder den "schwarzen Peter" zugeschoben bekommen?

Menschen, die immer nur "schwarz sehen" und alles "schwarz malen", sind belastend.

Aber das Schwarze hat auch eine andere Seite. Wer "ins Schwarze trifft", hat gut getroffen, und wer sich am schwarzen Brett informiert, ist gut beraten. Schwarz kann auch Achtung und Würde ausdrücken. Wenn ich zu einem feierlichen Anlass oder zum Abendmahl einen schwarzen Anzug trage, dann nicht, weil ich traurig bin, sondern weil ich meine Ehrerbietung zum Ausdruck bringen möchte.

Mit Erleichterung sahen die Menschen zur Zeit Elias, wie "der Himmel schwarz von Wolken" wurde (1 Kön 18,45). Endlich kam nach langer Trockenheit der ersehnte Regen! Welch ein Segen floss da aus den schwarzen Wolken!

Hiob durfte erfahren, dass auch im Dunkeln der Herr ihm nahe war und ihn schließlich wieder ins Licht führte. Auch wir müssen manchmal im "finstern Tal wandern", doch auch dort ist Gott bei uns (Ps 23,4). Es gibt keinen Grund, Gott abzusagen, wenn es in uns und um uns dunkel und finster wird. Im 107. Psalm, dem Danklied der Erlösten, heißt es: Er "half ihnen aus ihren Ängsten und führte sie aus Finsternis und Dunkel" heraus (V. 13.14). Das können auch wir erfahren.

Lothar Reiche

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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