Andacht vom 03.12.2007:
Die Wohnung Gottes
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar. Psalm 23,4-6
Kann, ja darf es für den Gläubigen noch ein "finsteres Tal" geben? Was ist das? Anfechtung, Ungerechtigkeit, schwere Krankheit, der nahende Tod? Was immer du als finsteres Tal empfinden oder durchleben musst: Der Hirte lässt dich nicht im Stich, er bleibt bei dir. Wenn du ihn nicht sehen kannst, lässt er von sich hören. Er geht dir voraus, wird bei dir sein und dich schützen.
Er lässt dich am vollen Tisch Platz nehmen "im Angesicht [d]einer Feinde". Ja, auch das gibt es unter Umständen im Leben eines Christen: Er kann Feinde haben. Bei Jesus selbst sehen wir's. Er hatte mehr und schärfere Gegner, als du je haben wirst.
Feinde, das sind die Leute, die nur darauf warten, dass es dir schlecht geht; die darauf spekulieren, dass du dein Vertrauen zu Gott aufgibst, weil sie Recht behalten wollen mit ihrer Meinung, dass der Glaube nur Täuschung und Vertröstung sei. Das Gegenteil wird eintreten: Wenn sie nichts mehr zu beißen haben, wirst du dich an Gottes Tisch satt essen können. Gott bewirtet dich nicht kärglich, sondern reichlich. Er macht dich schön und zu seinem Ehrengast auf Erden.
Noch mehr! "Gutes und Liebes jagen mir nach" übersetzt der evangelische Theologe Helmut Lamparter. Normalerweise braucht der Hirte einen Hund, der die Herde umkreist. Gott macht das anders: Er schickt dir Gutes und Liebes nach, wenn du von ihm weglaufen willst. Denn er möchte, dass du in seinem "Hause", seiner Gemeinde, für immer bleibst und einst in das neue Jerusalem einziehen kannst, wo Jesus eine Wohnung für dich vorbereitet hat (siehe Jo 14,2.3). Er sagt von seinen Schafen: Sie "hören meine Stimme, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen." (Jo 10,27.28)
Im Laufe des Lebens bewohnen wir meist mehrere Wohnungen. Wenn du die letzte Wohnung bei Gott beziehst, brauchst du keine Umzugskartons mehr zu packen und keinen Möbelwagen mehr zu bestellen. Jesus selbst holt dich ab. Dann hast du ein ewiges Zuhause. Dafür lohnt es sich, Jesus Christus täglich unseren Hirten sein zu lassen, auf ihn zu hören und ihm zu folgen. Er ist wahrlich der "gute Hirte" (Jo 10,11.14).
Josef Butscher
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.