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Andacht vom 04.03.2008:

Die Botschaft aus dem Buch Hiob

Ich hatte von dir nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich gesehen. Hiob 42,5

So wie Hiob möchte ich leben - das habe ich schon mehrmals bekannt und gesagt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich nicht das "erleben" will, was Hiob durchgemacht hat. Dennoch fesselt mich dieser Mann über die Maßen. Er hat sich Gott radikal ausgeliefert, hat protestiert und Gott auf die Anklagebank gezerrt. Er hat ihn mit Fragen überschüttet und geflucht, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagt, wenn ich lese, was da so kraftvoll und ungeschützt aus einem verletzten Herzen kam. Es sind die Zeichen eines ums Überleben kämpfenden Mannes, und seine "Warum-Fragen" sind mir sympathisch. Weder im Buch Hiob noch sonst in der Bibel gibt es für das, was diesem Mann widerfuhr, eine einleuchtende Erklärung. Und dennoch bekennt er: "aber nun hat mein Auge dich gesehen." Für ihn ist etwas zur Antwort geworden, was uns verborgen bleibt. Wahrscheinlich hätten wir am Ende des Buches gern eine erlösende Antwort gelesen. Aber wir finden sie nicht und klammern uns dann an Erklärungen, die wie ein magischer Schlüssel alle offenen Fragen und ungelösten Probleme aufschließen sollen. Doch an diesem Punkt lässt uns Hiob allein. Er hat sich Gott hingegeben und wir können auf seine wunde Seele schauen. Genau das ist die fatale Distanz des Beobachters, der über den Dingen steht und gebannt auf eine Lösung aller Fragen wartet. Doch der Text macht eins unmissverständlich klar: Hiob möchte nicht zwischen Gott und uns stehen. Er kann nicht die Antwort ersetzen, die ich nötig habe. Ich muss es selbst mit Gott wagen - in meinem Leben und an meinem Ort. Dann muss ich auch hier bekennen: Ja, so wie Hiob möchte ich leben; mich in aller Offenheit und mit ehrlichem Herzen Gott ausliefern. Dann wird mir Gott auf meine Fragen antworten und ich werde ihn mit meinen Augen sehen. Nicht nur vom Hören, aus Büchern oder aus einer religiösen Tradition heraus, sondern aus der persönlichen Begegnung zwischen Gott und mir erwächst ein tiefes Vertrauen zum Leben.

Jesus hat in Gethsemane mit Gott gerungen, weil er Kraft und Gewissheit für seinen Dienst brauchte. Die Begegnung mit dem Vater war ihm Antwort. Aber wir können deren Wortlaut nicht nachlesen. Doch Gott ist nicht stumm geblieben. In Jesus haben wir eine leibhaftige Antwort auf alles bekommen. Und in der täglichen Begegnung mit Jesus wird sie hörbar und sichtbar.

Johannes Naether

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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