Andacht vom 09.06.2004:
Du bist wichtig
Ein Körper besteht nicht aus einem einzigen Teil, sondern aus vielen Teilen. Wenn der Fuß erklärt: "Ich gehöre nicht zum Leib, weil ich nicht die Hand bin" - hört er damit auf, ein Teil des Körpers zu sein? 1. Korinther 12,14.15 (Die Gute Nachricht)
Als Kind habe ich mir manchmal vorgestellt, wie es wäre, wenn ich nichts mehr sehen könnte. Ich habe mir ein Tuch übers Gesicht gehängt und bin mit vorgestreckten Armen vorsichtig durchs Zimmer getappt, bis ich mich am Schienbein stieß oder über einen Sessel stolperte. -
Und was, wenn ich das Gehör verlöre? Wie wäre mir zumute, wenn ich morgens das Lied der Amsel nicht mehr hörte? Das Klingeln des Telefons? Den Wecker? Die Stimme meines Mannes, die mir liebe Worte ins Ohr sagt? -
Wie könnte ich weiterleben ohne Arme und Beine? Das wäre hart. Allerdings müssen viele Menschen so leben, und manche kommen damit einigermaßen zurecht. Doch eine Person darf auf keinen Fall behindert sein: der Körper Jesu, die Gemeinde. So werden wir in der Bibel genannt: Wir sind der Körper Jesu. Er ist der Kopf, wir sind die Füße, die Hände, die Augen und Ohren, die Leber, das Herz. Deshalb braucht Jesus jeden Einzelnen. Jeder hat seine Aufgabe zu erfüllen, jeder spielt eine wichtige Rolle. Vielleicht bin ich in dem Ganzen der "Magen" oder ein "großer Zeh" oder eine "Hand". Wenn ich nicht mitmache, blockiere ich die Arbeit der Gemeinde. Andererseits habe ich die größte Freude am Gemeindeleben, wenn ich mich beteilige. Dann spüre ich, dass ich dazugehöre.
Jeder von uns ist nötig, jeder hat seinen Platz. Hast du deinen schon gefunden? Wenn nicht, dann frage Jesus! Und sprich mit deinen Freunden darüber, mit Leuten, die dich gut kennen und deshalb einschätzen können. Sie wissen, was dir liegt. Sie helfen dir, deine Begabung zu erkennen, mit der Gott dich ausgerüstet hat. Es gibt kein Talent, das wir nicht für Gott einsetzen könnten!
Sylvia Renz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
