Andacht vom 26.04.2008:
Der Durststiller
Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Johannes 7,38
Zu meiner Überraschung entdeckte ich eines Tages, dass ich dieses Bibelwort bisher wohl immer nur halb gelesen und dabei etwas ganz Wesentliches übersehen hatte.
So zu glauben, wie die Heilige Schrift sagt, ist guter christlicher Grundsatz. Auch Paulus bekannte, dass er "... allem glaube, was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten." (Apg 24,14) Dasselbe erwartet Jesus auch von uns. Aber hat er hier nicht noch mehr gesagt?
Jesus wollte deutlich machen, dass er die Quelle des Lebens ist. Und jeder, der an ihn glaubt, kann durch ihn zum Strom lebendigen Wassers werden; so sagt es die Heilige Schrift.
Zum Laubhüttenfest gehörte es damals, dass der Priester mit einem goldenen Krug Wasser aus der Quelle Siloah schöpfte und am Brandopferaltar ausgoss. Diese symbolische Handlung benutzte Jesus, um ein erstaunliches Angebot zu machen. "Am letzten Tage des Festes aber, der besonders feierlich war, stand Jesus da und rief mit lauter Stimme: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, aus dessen Leibe werden, wie die Schrift gesagt hat, Ströme lebendigen Wassers fließen." (Jo 7,37.38 Ludwig Albrecht)
Wasser des Lebens kann nur Jesus geben. Aber wenn wir im Glauben fest mit ihm verbunden sind, haben auch wir Zugang zur Quelle des Lebens. Dadurch wird nicht nur unser eigenes Leben neu und geistlich fruchtbar, sondern wir können auch in das Leben anderer hinein-wirken, weil Jesus sein Lebenswasser durch uns zu anderen Menschen fließen lässt.
Es ist eine Grundregel bei Gott, dass er seine Gaben nie nur zur privaten Nutzung des Empfängers gibt, sondern immer auch zum freudigen und dankbaren Weitergeben an andere. Jesus spricht von "Strömen lebendigen Wassers", nicht etwa von ein paar Tropfen oder von Rinnsalen.
Viele Menschen haben heute nicht nur Hunger und Durst nach körperlicher Nahrung, sondern nach einem Dasein, das Tiefgang und über den Tod hinaus Bestand hat. Wir dürfen mithelfen, sie zur Quelle des lebendigen Wassers zu führen. "Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben." (Jo 3,16 Hfa)
Heinz Starke
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
