Andacht vom 18.06.2008:
Aus der 2. Reihe
Und dies ist die Zahl der Helden Davids: Joschobam, der Sohn Hachmonis, der Erste unter den Dreien; er schwang seinen Spieß und erschlug dreihundert auf einmal. Nach ihm war Eleasar, der Sohn Dodos, der Ahoachiter; er war unter den drei Helden. 1. Chronik 11,11.12
Das ist ein seltsamer Text für eine Andacht, oder? Hier tauchen Namen auf, die wir nicht kennen, die uns schon beim Lesen Probleme bereiten können. Aber immerhin wird von "Helden Davids" gesprochen. Es geht also um Personen, die David geholfen haben. In den Versen 12-14 folgen Aussagen zu Eleasar, dem Sohn Dodos. Er war mit David in Pas-Dammim, als sich die Philister dort zum Kampf versammelt hatten. Viele Soldaten aus der Truppe Davids flohen beim ersten Sichtkontakt mit den Feinden. Nicht so Eleasar. "Er trat mitten aufs Feld, sicherte es und schlug die Philister. Und der Herr gab großes Heil." (V. 14). Eleasar war wie etliche andere, die in diesem Kapitel erwähnt werden, ein treuer Mitstreiter Davids, ein Mann "der zweiten Reihe". Wie leicht werden solche Personen übersehen oder nur beiläufig erwähnt.
Die Bibel nennt in diesem Kapitel eine Reihe solcher "Helden". Und es dürfte auch uns gut tun, einmal über solche Personen "der zweiten Reihe" nachzudenken. Es gab sie zu allen Zeiten. So werden zum Beispiel die Ehefrauen der großen Gottesmänner nur selten oder gar nicht erwähnt. Dabei ist der Beitrag, den sie für die Wirksamkeit ihrer Männer geleistet haben oft enorm groß. Doch kaum jemand nimmt davon Notiz.
Ein besonderes Beispiel für Menschen, die bescheiden im Hintergrund wirken, ist für mich Daniel Nash. Sein Grabstein steht im Staat New York, an der Grenze zu Kanada. Darauf ist unter seinem Namen geschrieben: "Mitarbeiter von Finney - mächtig im Gebet. 1775-1831." Daniel Nash arbeitete gemeinsam mit Charles Finney, dem wortgewaltigen Evangelisten der damaligen Zeit. Drei oder vier Wochen vor Beginn einer Evangelisation bezog Nash ein kleines Zimmer in dem betreffenden Ort und lud Mitgläubige zur Gebetsgemeinschaft ein. An den eigentlichen Evangelisations-Versammlungen nahm er nur selten teil. Er blieb im Hintergrund und betete. Berichte aus der damaligen Zeit erwähnen seinen Namen nur selten, aber da wo er auftaucht, wird von kraftvollen Gebetserfahrungen berichtet.
Es kommt nicht darauf an, in den Geschichtsbüchern erwähnt zu werden. Gott weiß, wo wirkliche Helden am Werk waren und sind - damals wie heute.
Günther Machel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
