Andacht vom 24.10.2008:
Außerirdische Staatsbürgerschaft
So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen ... Epheser 2,19
Schon Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg standen sich die beiden Mächte Amerika und Italien gegenüber, und es wurde immer schwieriger, die Staatsbürgerschaft zwischen beiden Ländern zu wechseln. So verbot eine von der italienischen Regierung unter Benito Mussolini kurz vor Kriegsbeginn veröffentlichte Verordnung den Italienern, in die USA auszuwandern.
Zwei Männer einer italienischen Stadt hatten jedoch in Amerika gelebt und wollten dorthin zurückkehren. Der eine war ein reicher Bankier. Als junger Mann war er nach Amerika ausgewandert und hatte Karriere gemacht. Aber um die amerikanische Staatsbürgerschaft hatte er sich nie gekümmert. Alle seine Bemühungen beim amerikanischen Konsulat, in die USA zurückkehren zu dürfen, waren zwecklos, weil er kein Amerikaner war.
Der andere war ein einfacher Bauer. Nur wenige Jahre hatte er in Amerika gelebt. Aber er war Amerikaner geworden, und als er seine Papiere vorzeigte, durfte er aus Italien ausreisen.
In der für uns unsichtbaren Welt gibt es auch zwei Mächte: das Reich Gottes und das Reich Satans. Die meisten wissen gar nicht, dass ein Reich Gottes existiert. Darum soll die Botschaft von diesem Reich in der ganzen Welt verkündigt werden (Mt 24,14).
Wer sich für die "Staatsbürgerschaft" im Reich Gottes entscheidet, erlebt, dass Satan ihn nicht "ausreisen" lassen will. Ohne Christus sind wir in diesem Kampf gegen Satan machtlos. Doch wie erlangt man das Bürgerrecht für das Reich Gottes? Dieses Bürgerrecht erhalten wir, weil Christus zwischen Gott und den Menschen Frieden gemacht hat, und alle, die fern von Gott lebten, zum Vater kommen dürfen. Wenn wir uns dem König aller Könige übergeben, geschieht in uns ein Regierungswechsel. Unser Herz wird ein Teil des Reiches Gottes, und Christus regiert in uns. Dann gilt für uns das Wort Jesu: "Das Reich Gottes ist mitten unter euch." (Lk 17,21) "So seid ihr nicht länger Fremde und Heimatlose; ihr gehört jetzt als Bürger zum Volk Gottes, ja sogar zu seiner Familie." (Eph 2,19 Hfa)
Kurt Selchow
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.