Andacht vom 02.07.2004:
Ein Traum wird wahr
Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht. Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben's nicht gesehen, und hören was ihr hört, und haben's nicht gehört. Lukas 10,23.24
Der eine möchte nicht sterben, ohne jemals die Niagarafälle gesehen zu haben; der andere wünscht sich sehnlich, Jerusalem kennen zu lernen. Was würde ich gern in meinem Leben sehen, wem begegnen? Einige meiner Träume sind in Erfüllung gegangen, andere nicht. Manchmal allerdings war die Vorstellung von etwas schöner als die Wirklichkeit. Darüber war ich enttäuscht.
Wären wir enttäuscht gewesen, wenn wir Jesus persönlich gesehen und gehört hätten? Er entsprach so wenig den damaligen Vorstellungen vom erwarteten Messias, dass die meisten in dem Zimmermann aus Nazareth nicht den versprochenen Retter Israels erkennen konnten - oder wollten! Viele verhielten sich Jesus gegenüber wie Touristen, die eine Sehenswürdigkeit nach der anderen erhaschen möchten. Sie rechneten nicht damit, dass Jesus auch etwas zu sagen hatte, dass er lieb gewordene Ideen und Gewohnheiten als tödlich entlarvte, dass er ungewöhnliche Alternativen für ein sinnvolles und brauchbares Leben zeigte.
Auch heute stellen wir immer wieder fest, dass sich Jesus nicht in ein Schema pressen lässt, dass seine Führung häufig nicht unseren Vorstellungen entspricht, dass er viel verlangt - allerdings auch viel mehr in Aussicht stellt. Heute wie damals gibt es Menschen, die sich auf seine Botschaft einlassen, um dann in ihm ihren Herrn und Heiland zu entdecken. Diese Menschen nennt Jesus "selig" - wir würden heute "beneidenswert" sagen.
Es ist wahr: Wer Jesus kennt und mit ihm verbunden lebt, ist zu beneiden!
Eli Diez
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.