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Andacht vom 04.02.2009:

Blumiges anno 1000 v. Chr.

Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Psalm 23,2

Obwohl David von sich spricht und von dem, was ihm die Nähe des "Hirten" bedeutet, sieht er sich nicht im Mittelpunkt des Geschehens. Sein Blick ist auf Gott gerichtet.

Wir lesen den 23. Psalm ja in der Regel nicht im hebräischen Grundtext, sondern nach der Übersetzung von Dr. Martin Luther oder einer neueren Übertragung. Darin werden zwar die Gedanken exakt wiedergegeben - im Luthertext sogar sprachlich unnachahmlich schön -, aber es ist kaum etwas davon zu spüren, dass der Text in seiner Urfassung einen kunstvollen literarischen Aufbau hat (Parallelismus genannt).

Reiz und Aktualität des Psalms liegen in der geschickten Anordnung sich gegenüber stehender Bilder, welche die wesentlichen Gesichtspunkte menschlichen Lebens - auch unseres Lebens - enthalten. Es geht um Draußen und Drinnen, Friede und Gefahr, die Möglichkeit des Bösen wie des Guten, um das Erleben unheilschweren Dunkels, aber auch heilvoller Geborgenheit. Alle sprachlichen Kristallisationspunkte sind auf Gott ausgerichtet, dessen liebende Fürsorge, nicht endende Wachsamkeit und bleibende Gegenwart das Leben lebenswert machen und mit Befriedigung erfüllen. Das spürt man auch jenseits aller literarischen Strukturen an der Schilderung der vielfältigen Tätigkeiten Gottes, die im Psalm beschrieben werden: Er weidet, führt, erquickt, ist bei mir, tröstet, salbt, schenkt voll ein (V. 2.5).

In dem, was David hier schildert, geht er weit über das hinaus, was er damals als Hirte seinen Schafen auf den Höhen Judas bieten konnte. Dort waren es oft nur karges Gestrüpp und halb ausgetrocknete Wasserlöcher gewesen. Er selbst aber hatte etwas viel Wertvolleres von Gott empfangen, für das er als ehemaliger Hirte keine besseren Ausdrücke fand als "grüne Auen" und "frisches Wasser" - der Wunschtraum jedes orientalischen Hirten.

Was damit gemeint sein könnte, hat Martin Luther so ausgedrückt: "Die Weide, wo Christus seine Schäflein weidet, ist auch das liebe Evangelium, durch das die Seelen gespeist und gestärkt, vor Irrtum bewahrt, in allen Anfechtungen und Trübsalen getröstet, wider des Teufels List und Gewalt geschützt und endlich aus aller Not gerettet werden."

Ich wünsche uns, dass wir heute etwas sehen und schmecken dürfen von solch "grünen Auen" und "frischem Wasser".

Günther Hampel

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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