Andacht vom 20.03.2009:
Schräge Einflüsterungen
Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: "Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl doch, dass die Steine hier zu Brot werden!" Matthäus 4,3 (Gute Nachricht Bibel)
"Komm schon, schau dich doch mal an. Wie du bloß aussiehst ... Wer bist du schon? Ein Häufchen Elend. Sehr weit hast du es ja nicht gebracht in deinem Leben ... Gib doch auf... Geh den einfachen Weg ... Lass dich gehen..."
Wenn sich solche Gedanken bei uns einnisten, und unsere Identität und unser Selbstwert massiv "angeknackst" sind, dann lässt die Niederlage oft nicht lange auf sich warten. Dies ist die Taktik, die im Krieg schon seit jeher angewandt wird. Blinder Gehorsam, Resignation und Entmutigung wachsen auf dem Boden einer gebrochenen Identität.
Kein Wunder also, dass Satan uns heute, wie auch Jesus vor 2.000 Jahren, in diesem sensiblen Bereich angreift: "Bist du Gottes Sohn, dann ..." "Wärst du ein Christ, dann würde dein Leben ganz anders aussehen." Jesus lässt sich allerdings in dieser Frage auf keine Diskussion ein. Er erinnert sich daran, was er vor 40 Tagen bei seiner Taufe erlebt hat, und klammert sich an die Identität, die ihm dort von seinem Vater zugesprochen wurde.
Vielleicht sollten wir Jesu Vorbild folgen und uns immer wieder Zeit nehmen darüber nachzudenken, wie die neue Identität aussieht, die uns Gott schenken möchte. Es ist erstaunlich, wie viele Bilder die Bibel verwendet, um diese neue Identität des Christen, deine und meine neue Identität, zu umschreiben. So schreibt Paulus z. B.: "... Denn wir sind für Gott ein Wohlgeruch Christi..." (2 Kor 2,15) Nur ein paar Zeilen weiter heißt es dann "... Ihr seid unser Brief, in unser Herz geschrieben, erkannt und gelesen von allen Menschen ..." (2 Kor 3,2)
Welch eine Ehre, für Menschen in dieser Welt ein Wohlgeruch und ein Brief Gottes zu sein! Wenn ich aber mein Leben und meine Niederlagen anschaue, frage ich mich: Bin ich das wirklich? Hier kommt die Frohe Botschaft, die Gute Nachricht, das Evangelium zum Tragen. Gott sieht uns in seiner Gnade und seiner Vergebung nicht so, wie wir sind, sondern wie wir mit seiner Hilfe sein können.
Das göttliche Prinzip heißt: "Werde immer mehr das, was du in Gottes Augen bereits bist." Das macht Mut, das setzt Kräfte frei, das gibt Hoffnung! Ich wünsche dir viel Freude beim Entdecken der neuen Identität, die dir Gott bereits jetzt im Glauben zuspricht.
Christian Frei
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.