Andacht vom 06.04.2009:
Drei Uhr Nachmittag!
Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis über das ganze Land bis zur neunten Stunde, und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels riss mitten entzwei. Und Jesus rief laut: Vater ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er. Lukas 23,44-46
Was bedeutet der Tod Jesu eigentlich? War Jesus nicht nur ein dreißigjähriger Mann, der zur Römerzeit in Palästina lebte und für seine Amtsanmaßung verurteilt und hingerichtet wurde? Na gut, hier könnte man anmerken, dass die Strafe vielleicht etwas hart gewesen sei. Aber die entscheidende Frage lautet doch: Was bedeutet sein Tod für mich?
Sein Tod bedeutet mir nur etwas, weil ich ihn persönlich kennengelernt habe. Für mich ist er nicht mehr nur ein dreißigjähriger Mann, der vor etwa zweitausend Jahren hingerichtet wurde. Er ist mein Freund und Erlöser, der für meine Sünden gequält und ans Kreuz genagelt wurde.
Ich habe das nicht immer so gesehen. Als Kind und Jugendliche empfand ich es als normal, dass Jesus für mich gestorben war, diese Geschichte hatte ich samstags oft in der Kinderstunde gehört. Im Film "Die Passion Christi" habe ich dann gesehen, dass dieses Sterben auch mit unendlich großem Leiden verbunden war. Hier ging es nicht um die "leichteste Übung" des Sohnes Gottes, er hat schlimmste Schmerzen ertragen und fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben von Gott getrennt - im Gegensatz zu den christlichen Märtyrern, die im Sterben deutlich die Nähe und Liebe Gottes spürten.
Und trotzdem hat er es getan, für dich und für mich, damit wir leben können. Damit meine ich jetzt nicht das Leben nach dem Tod, sondern wir können schon hier auf dieser Erde Leben haben. Wir dürfen die Liebe Gottes spüren, weil er uns seit dem Tod seines Sohnes noch näher gekommen ist. Nehmen wir dieses Geschenk an uns gerade heute und an jedem anderen Tag dankbar an.
Katharina Knoll
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.