Andacht vom 03.05.2009:
Wohnhaft: Herz-Mittelpunkt
Paulus bittet vor Gott: "... dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe eingewurzelt und gegründet seid." Epheser 3,17
Mancher ist enttäuscht, wenn er in der Gemeinde Dinge erleben muss, die eigentlich nicht vorkommen sollten. Natürlich kann man die Fehler anderer leichter erkennen als die eigenen; und wir vergessen allzu schnell, dass nicht nur die anderen Gemeinde sind. Auch ich selbst gehöre dazu und bin ebenfalls Teil der Gemeinde.
In den Briefen des Paulus finden wir kein Klagen über die Gemeinde, aber oft den Hinweis, dass er bei Gott Fürbitte für sie einlegt - so auch für die Gemeinde in Ephesus.
Dabei ging es ihm nie um die Beseitigung von Symptomen, er wusste vielmehr, worauf es vor allem ankommt: "... dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne". In der Regel fällt es den meisten von uns nicht schwer, Glaubenslehren der Adventgemeinde zu begründen und vor anderen zu vertreten. Aber selbst das beste Bibelwissen reicht nicht aus. Wenn Paulus in seiner Fürbitte mahnt, dass Christus doch in unserem Herzen wohnen müsse, dann ermutigt er uns, jeden Tag um eine dauerhafte Beziehung zu Christus besorgt zu sein.
Diese muss sich in allen Bereichen unseres Lebens auswirken. Im Römerbrief drückt Paulus das mit folgenden Worten aus: "Weil Gott so viel Erbarmen mit euch gehabt hat, bitte und ermahne ich euch: Stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung! Bringt euch Gott als lebendiges Opfer dar, ein Opfer völliger Hingabe, an dem er Freude hat." (Rom 12,1 GNB)
Bleibt Christus nicht die Mitte, geraten wir unter Umständen sehr schnell in Gefahr, uns in "fromme Lieblingsgedanken" zu verirren und nicht mehr die Fülle in Christus im Blick zu haben. Dann ist es mitunter nur noch ein kleiner Schritt, dem anderen, der die eigenen Auffassungen nicht teilt, die Frömmigkeit abzusprechen - und sei es auch nur in Gedanken.
Bleibt Christus die Mitte im Leben der Gemeinde, ist er die Mitte in der Verkündigung und Seelsorge, dann brauchen wir uns um die Probleme, die in der Zukunft an uns herantreten mögen, keine Sorgen zu machen. Keine Macht kann uns dann aus seiner Hand reißen, wir sind in ihm sicher und geborgen (s. Joh 10,28.29).
Hilf uns, Herr Jesus Christus, segne uns bei allem, was wir uns heute vorgenommen haben, und bleibe du allezeit die Mitte unserer Gemeinde.
Manfred Böttcher
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
