Andacht vom 10.09.2009:
Lincolns Sorgenschlaf
Der heutige Tag ist ein Festtag zur Ehre des HERRN! Macht euch keine Sorgen, denn die Freude am HERRN umgibt euch wie eine schützende Mauer. Esra 8,10b (Gute Nachricht Bibel)
Wenn morgens der Wecker klingelt, sind sie meistens schon wieder da: die Sorgen, unsere treuesten und oft hartnäckigsten Wegbegleiter. Mit ihnen ist es wie mit einem Schaukelstuhl. Sie halten uns ständig in Bewegung, bringen uns allerdings nicht vorwärts. Doch wie finden wir die nötige Balance zwischen Vor-Sorge, Für-Sorge und auch einer gewissen Sorglosigkeit?
Welche geheimen Antreiber verstärken meine Sorgen? Wo sind wir zu nah an einem Geschehen dran und sollten mehr innerlichen Abstand gewinnen? Könnte eine Auszeit, z. B. ein Spaziergang, ein Ausflug oder ein kleiner Urlaub, Ausgleich schaffen? Der ehemalige US-Präsident Abraham Lincoln hatte für sich eine Lösung gefunden: "Halte dir jeden Tag 30 Minuten für deine Sorgen frei und in dieser Zeit mache ein Nickerchen."
Ein Gespräch mit einem Freund, einer Freundin, dem Ehepartner oder einer anderen vertrauenswürdigen Person kann die Sorgen auch verringern oder in einem anderen Licht erscheinen lassen. Wie fremdbestimmt sind wir durch die Sorgen anderer Menschen? Wir verlieren mehr und mehr den Überblick und wissen oft nicht mehr, wessen Sorgen uns die Kraft nehmen.
Sorgen - ein nicht endender Bereich in unserem Leben. In der Bibel wurden schon die ersten beiden Menschen nach nur kurzen paradiesischen Zeiten von Sorgen geplagt. Mose sorgt sich um sein Volk, das immer wieder eigene Wege geht; der 98-jährige Eli, fast erblindet, sorgt sich um die Bundeslade; Abrahams Frau Sara sorgt sich um ihre Nachkommenschaft ... Die Liste könnte endlos weitergeführt werden.
Welch ein Geschenk, dass wir mit Gottes Hilfe die Sorgenspirale unterbrechen können. Überall und zu jeder Zeit dürfen wir unser belastetes Herz vor ihm ausschütten. Seine Zusage bleibt fest bestehen: "Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch." (1 Ptr 5,7).
Sorgen wir dafür, dass die Freude an Gott überwiegt. Vertrauen wir ihm und lassen unsere Sorgen los, denn er möchte uns ent-sorgen!
Gabriele Baur
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.