Andacht vom 25.09.2009:
Größenordnungen
Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? Psalm 8,4.5
Vor einiger Zeit war ich den ganzen Tag unterwegs und kam erst sehr spät nach Hause. Es war eine sternenklare Nacht. Als ich aus dem Auto stieg und zu den Sternen aufschaute, war ich überwältigt von dem Anblick. Ich konnte die Milchstraße erkennen, mit ihren vielen Millionen Sternen in den unendlichen Weiten des Weltalls.
Plötzlich kam ich mir ganz klein und unbedeutend vor. Mir wurde bewusst: Unsere Erde ist - gemessen an der Größe des Universums - wirklich nur ein winziger Punkt. Und auf diesem "Staubkörnchen" leben über sechs Milliarden Menschen, die im Vergleich zum Weltraum so winzig sind, dass sie "von ganz oben" nur dank millionenfacher Vergrößerung zu sehen wären. Und ich bin nur einer von Milliarden dieser "Winzlinge". Eigentlich kommt es auf mich doch gar nicht an, oder? Was bin ich schon in solch einer Menge? Kann es wirklich sein, dass sich der Schöpfer des Universums um mich, kleinen "Erdenwurm", kümmert? Wie käme er dazu, an meinem Leben Anteil zu nehmen? Warum sollte es ihn interessieren, was bei mir gerade dran ist?
Solche oder ähnliche Gedanken mögen König David bewegt haben, als er den Psalm schrieb: "Ich blicke zum Himmel und sehe, was deine Hände geschaffen haben; den Mond und die Sterne - allen hast du ihre Bahnen vorgezeichnet. Was ist da schon der Mensch, dass du an ihn denkst? Wie klein und unbedeutend ist er, und doch kümmerst du dich um ihn." (Ps 8,4.5 Hfa)
Ob wir es begreifen können oder nicht, die Botschaft der Bibel heißt: Der allmächtige Gott, der Herrscher des Universums, gibt sich mit diesen kleinen, oftmals so widerspenstigen Menschenkindern ab! Ja, er geht ihnen sogar nach, lädt sie zu sich ein, will Freundschaft und Gemeinschaft mit ihnen.
Die Gewissheit, dass sich Gott um mich kümmert, macht mich froh. Und ich bin dafür dankbar, dass ich in seinen Augen wertvoll bin und nicht einfach nur einer unter vielen oder gar eine Nummer. Für mich ist das die beste Botschaft, die jemals unseren Planeten erreicht hat.
Thomas Knirr
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.