Andacht vom 05.12.2009:
Es ging ein Mann nach Ninive ...
Das Wort des Herrn erging an Jona, den Sohn von Amittai, er sagte zu ihm: "Geh nach Ninive, der großen Stadt, und kündige ihr mein Strafgericht an! Ich kann nicht länger mit ansehen, wie böse die Leute dort sind." Jona 1,1.2 (Gute Nachricht Bibel)
Jona ist froh gelaunt, schlendert durch den Markt und kauft sich ein neues Tuch. Diese Situation kennt jeder von uns. Etwas Neues muss man einfach ab und zu mal haben. Vergnügt, mit seinem neuen Tuch um die Schultern, geht er seiner Wege.
Da - was ist das? Halt, das kann doch nicht sein! Da, schon wieder: "Jona, hörst du mich?" Nein, ich will nicht hören, denkt Jona. "Ich möchte, dass du nach Ninive gehst." Jona erkennt Gottes Stimme. Aber das passt ihm im Moment überhaupt nicht. Jona hat etwas anderes vor. "Nein, Gott, das kannst du nicht von mir verlangen. Wer bin ich denn schon? Schau mich an!" Jona meint, er sei nicht der richtige Mann für Gottes Auftrag.
Kurz entschlossen steigt Jona in ein Schiff, das genau in die entgegengesetzte Richtung fährt. Nun fühlt er sich wieder wohl. "Ich bin der glücklichste Mensch auf der Welt", sagt er sich. Doch Gott lässt Jona nicht aus den Augen. Er merkt, dass Jona davonlaufen will.
Die Seefahrt ist schön. Die Matrosen sind gut aufgelegt. Doch plötzlich erhebt sich ein starker Sturm. Jona weiß, dass er nicht recht gehandelt hat, darum verlangt er, ins Meer geworfen zu werden. Sofort beruhigt sich die See. Gott schickt einen großen Fisch, der Jona verschluckt. Im Bauch des Fisches wird ihm klar, was geschehen ist. Man kann Gott nicht davonlaufen. Und: Gott sieht alles. Und: Gott gibt keinen auf. Gott weiß, wem er was auferlegen kann. Gott kennt jeden von uns.
Wir müssen nicht erst in einem Fischbauch sitzen um zu erfahren, wie sehr Gott uns liebt und wie sehr er uns braucht. Wir müssen nur mit offenen Augen durch die Welt gehen, dann erkennen wir seine Wunder und seine Wege.
Nachdem Jona vom Fisch wieder ausgespuckt worden ist, dankte er seinem Gott für die Rettung und ging - wenn auch noch etwas widerwillig - nach Ninive, um Gottes Auftrag zu erfüllen.
Wollen wir Gottes Auftrag für diesen Tag erkennen und erfüllen?
Sandra Widulle
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.