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Andacht vom 11.12.2009:

Auch ein Säugling ist vollkommen ...

Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist. Matthäus 5,48

Wenn wir das Wort "vollkommen" hören, sind wir natürlich geneigt, es absolut zu verstehen. Lesen wir die Texte der Bibel jedoch im Zusammenhang, merken wir, dass wir den Sinn des Wortes differenzierter sehen müssen. Unser Körper ist nicht vollkommen, auch unsere Gesundheit lässt zu wünschen übrig. Und vollkommen sein wie Gott - allmächtig, allgegenwärtig, allwissend -, da merken wir: das kann ebenfalls nicht gemeint sein.

Der Begriff kann auch nicht "perfekt", "sündlos" oder "fehlerlos" bedeuten. Ellen G. White schrieb in "Signs of the Times" vom 23.3.1888: "Wir können nicht behaupten, wir wären sündlos, solange unser vergänglicher Leib nicht verwandelt und seinem [Christi] herrlichen Leibe gleich sein wird." Das ist einleuchtend.

Paulus schreibt: "Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser prophetisches Reden ist Stückwerk." (1 Kor 13,9) Das heißt doch: Uns fehlt das Vollkommene, wir können uns nicht zum Maßstab für andere machen, denn unser Wissen ist nur bruchstückhaft. Diese Einsicht kann uns bereit machen, in der Erkenntnis zu wachsen, uns weiterzuentwickeln.

Von Anthony de Mello las ich: "Wenn du die Wahrheit suchst, musst du eine nie nachlassende Bereitschaft besitzen, zuzugeben, dass du Unrecht haben könntest." Aber - und hier zitiere ich nochmals Ellen G. White (Für die Gemeinde geschrieben, Bd. 1, S. 355): "Mit unseren begrenzten Kräften sollen wir in unserem Wirkungskreis genauso heilig sein, wie es Gott in seinem Wirkungskreis ist. Nach dem Maß unserer Fähigkeit sollen wir die Wahrheit und die Liebe und die hervorragenden Eigenschaften des göttlichen Charakters darstellen." Und in dieser Fähigkeit gilt es zu wachsen.

So ist Vollkommenheit also ein dynamischer Prozess, in dessen Verlauf sich der Christ dem Wesen Gottes annähert. Es geht darum, sich immer wieder auf Gott hin auszurichten. Demnach könnte man die hier betrachtete Vollkommenheit folgendermaßen beschreiben: Ich vertraue auf Gott. Ich liebe Gott und meine Mitmenschen wie mich selbst. Ich nehme mich nicht so wichtig, weil ich weiß, dass mein Wissen nur Stückwerk ist. Ich weiß, dass Gott immer für mich da ist, und so wird er mir auch bei meinem Streben nach Vollkommenheit helfen. Das wird zur Folge haben, dass ich schon hier auf dieser Erde eine bessere Lebensqualität erreiche.

Heinz Weigmann

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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