Andacht vom 12.12.2009:
Das Langhaar-Risiko
Siehe, da kam der Mohr und sprach: Hier gute Botschaft, mein Herr und König! Der HERR hat dir heute Recht verschafft gegen alle, die sich gegen dich auflehnten ... Es müsse den Feinden meines Herrn, des Königs, ergehen, wie es dem jungen Mann ergangen ist, und auch allen, die sich böswillig gegen dich auflehnen. 2. Samuel 18,31.32
Eigentlich eine traurige Kriegsgeschichte aus dem Alten Testament. Trotzdem ist darin die Rede von guter Botschaft und einem Überbringer, der überzeugt. Prinz Absalom wollte nicht auf die Thronfolge warten und organisierte einen offenen Aufstand gegen seinen Vater, König David. Aber im "Walde Ephraim" erfuhr er eine fatale Niederlage. Auf der Flucht blieb er mit seinem langen, dichten Haarschopf an einer Eiche hängen und "schwebte zwischen Himmel und Erde" (V. 9). Davids General Joab hatte große Wut auf den verräterischen Prinzen und ermordete den wehrlosen Jungen, obwohl König David ausdrücklich Schonung verordnet hatte.
Ahimaaz wollte die Nachricht eiligst zu David bringen. "Joab aber sprach zu ihm: Du bist heute nicht der Mann für eine gute Botschaft." (V. 20) Stattdessen beauftragte er einen dunkelhäutigen Kuschiten. Der lief ausdauernd und gut. Ahimaaz drängelte jedoch so lange, bis Joab nachgab und auch ihn laufen ließ. Er lief noch schneller und kam zuerst beim König an. Aber er konnte keine deutliche Botschaft überbringen, weil er kein Augenzeuge des grausigen Geschehens gewesen war. Schöne Worte sind kein Ersatz für eine klare Botschaft. Deshalb beachtete David ihn nicht weiter. Dann kam der Kuschit und berichtete keuchend: "Hier ist gute Botschaft, mein Herr ..." Der Feind ist besiegt!
Der Apostel Paulus hielt nichts von einer unklaren Botschaft. "Wenn die Posaune einen undeutlichen Ton gibt, wer wird sich zum Kampf rüsten?", fragt er in 1. Korinther 14, 8. Bekanntlich wurden in alter Zeit die Befehle der Heerführer durch Trompetensignale an die kämpfende Truppe übermittelt.
So haben auch wir dieser Welt, genauer gesagt: unseren Mitmenschen, eine klare Botschaft mitzuteilen, die dann glaubwürdig ist, wenn unser äußeres Verhalten den Inhalt der Drei-Engels-Botschaft aus Offenbarung 14 bestätigt. Es geht um den großen Kampf zwischen Christus und Satan.
Gott erwartet von uns Christen, dass wir uns heute ganz bewusst auf die Seite Jesu stellen.
Erwin Meier
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.