Andacht vom 09.02.2010:
Freut euch Tag für Tag, dass ihr zum Herrn gehört. Und noch einmal will ich es sagen: Freut euch! Philipper 4,4
Es gibt Menschen, die freuen sich an jeder Kleinigkeit, während andere sich schwer tun mit der Freude.
Ich habe einmal ein Kinderbilderbuch gelesen, in dem diese unterschiedlichen Persönlichkeitstypen durch zwei Kinder dargestellt werden: Zoe und Leo. Zoe führt immer eine kleine Sonne bei sich; Leo dagegen zieht immer mit einem tränenreichen Wölkchen durchs Leben. Wo die Freude fehlt, wird alles mühsam und schwer.
Es gibt ein paar praktische Möglichkeiten, um in unserem Körper für mehr freudige Gefühle zu sorgen. Das heißt nicht, dass man sich ständig in eine tolle Partystimmung versetzen muss oder Traurigkeit nicht ausleben darf. Sie gehört auch zum Leben. Doch wer ständig mit seinem "tränenreichen Wölkchen" durchs Leben zieht, verpasst vieles von dem, was Gott ihm bietet.
Christen haben kein "Geheimrezept" für alle Probleme. Sie sind freudlosen Situationen genauso ausgesetzt wie Nichtchristen. Aber sie versuchen immer wieder, die Freuden zu entdecken, die Gott jeden Tag schenkt. Vor allem aber haben Gläubige immer viele Gründe, Gott zu danken, wenn sie an das denken, was er durch Christus für sie alles getan hat. Wenn wir das jeden Morgen tun, wird das unser Leben verändern.
Manchmal sind unsere Erwartungen viel zu hoch gesteckt und wir erhoffen von Gott, dass er auf unsere Bitten hin unverzüglich "Berge versetzt" (Mt 17,20). Vieles braucht einfach seine Zeit - selbst bei Gott - und manchmal brauchen auch wir diese Zeit, um das zu begreifen.
Man kann auch klein anfangen. Bei einem Spaziergang in der Natur kann ich kleine Wunder entdecken und mich daran freuen: Die Morgensonne am Himmel, eine kleine Blüte auf dem Wald- oder Wiesenboden, ein Tier, das meinen Weg kreuzt. Ich kann mir bewusst machen, dass das Zeichen der Liebe Gottes sind.
Der nächste Schritt ist, die Freude dieser Augenblicke in die nächste Stunde mitzunehmen und zu spüren, wie ein kleiner freudiger Augenblick mich über längere Zeit hinweg mit Zufriedenheit erfüllen kann.
Und dann kommt der dritte Schritt: Sich freuen an und über andere Menschen, ihre Freundlichkeit und ihr Wohlergehen. Dann haben wir gelernt, Gottes Botschaft in die Welt zu tragen - trotz aller widrigen Umstände.
Beate Strobel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
