Andacht vom 16.08.2004:
Stoppzeichen
Denn ich bin davon überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Römer 8,18
Ein Bauarbeiter stürzte so unglücklich in eine Grube, dass sich mehrere aus dem Beton ragende Stahlstäbe in seinen Körper bohrten. Als sich der Mann, an den Eisen hängend, seiner verzweifelten Lage bewusst wurde, meinte er, sterben zu müssen. Er rief seinem Freund zu: "Sag meiner Mutter, dass ich sie liebe. Sag Bettina und den Jungen, dass ich sie liebe." Der Mann lebte seit vier Monaten von seiner Familie getrennt. Obwohl ein drittes Kind unterwegs war, hatte der 25jährige Ehemann seine Familienpflichten nicht ernst genug genommen. Jetzt aber, angesichts des Todes, wurde ihm bewusst, was ihm die Familie bedeutete und wie unsinnig es war, Liebe durch Streit und Unzufriedenheit zu töten.
Der Mann wurde wieder gesund und war von da ab ein treuer Ehemann und guter Familienvater. Der Unfall war ein Stoppzeichen auf seinem Lebensweg gewesen.
Was ist im Leben wirklich von Gewicht? Sind wir womöglich im Begriff, wahre Werte gegen Nichtigkeiten einzutauschen? Wie leicht kann man sich verblenden lassen und nicht erkennen, was Gott uns geschenkt hat! Paulus hätte nie gesagt: Was habe ich von meinem Glauben, wenn er mir nur Verfolgung und Beschwerden einbringt? Er wusste: Was wirklich zählt, ist, Jesus Christus anzugehören und an seiner Herrlichkeit Anteil zu haben.
Wenn Jesus wiederkommt, wenn seine Macht und Gerechtigkeit offenbar wird, wird sich alles als wertlos erweisen, woran sich Menschen stoßen. Auf dieser Erde erduldete Leiden werden als äußerst geringfügig erscheinen gegenüber der Freude, für immer bei dem zu sein, der in Ewigkeit regiert. Deshalb wollen wir nicht murren, wenn Gott ein Stoppzeichen in unserem Leben setzt. Es gilt zu erkennen, was wirklich "ins Gewicht fällt"! Auf Gottes Barmherzigkeit können wir vertrauen.
Konrad Edel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.