Andacht vom 10.03.2010:
Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet! Psalm 34,9
Ich komme eilig vom Einkaufen zurück; das Auto ist vollgepackt. Ein Blick auf die Uhr. Eigentlich sollte das Essen schon gleich fertig sein und vorher wollte ich noch zwei dringende Telefonate erledigen. Die Einkäufe müssen auch noch hereingebracht und weggeräumt werden.
Da fällt mein Blick auf einen Apfel in meinem Einkaufskorb. Rund, rotbackig, mit ein paar hellgelben Flecken. Auf einer Seite spiegelt sich das Licht des Autofensters darin. Der Psalmdichter David fällt mir ein: "Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist." (Ps 34,9a)
Wie oft nehmen wir die alltäglichen Wohltaten Gottes bewusst wahr? Wie viele Gelegenheiten dazu lassen wir ungenutzt verstreichen?
Die Tasse Tee am Morgen: Wir können sie eilig trinken und nebenher noch die Zeitung lesen; wir können sie aber auch in die Hände nehmen, bewusst die Wärme und den Duft spüren und Gott dafür danken. Beim Mittagessen können wir die Kalorien zählen oder den Vitamingehalt analysieren. Wir können aber auch einfach einmal innehalten und daran denken, mit wie vielen guten Gaben uns Gott jeden Tag versorgt.
Ein zartgrünes Getreidefeld, über das der Wind in wellenförmigen Bewegungen streicht. Laufen wir daran vorbei, um unser Fitnessprogramm schnell zu erfüllen, oder bleiben wir stehen und nehmen das Wunder wahr, dass dort etwas ganz still wächst und eine Grundlage für unsere Nahrung wird?
Oder am Abend, beim Zubettgehen: Kreisen unsere Gedanken immer noch um den Ärger mit den Kollegen oder den Nachbarn, oder freuen wir uns daran, ein Dach über dem Kopf zu haben und einen warmen, weichen Platz zum Ruhen und Schlafen?
Der Psalmtext geht weiter: "Wohl dem, der auf ihn trauet!" Vielleicht kann uns heute ein Apfel, eine Tasse Tee oder eine wohltuende Begegnung an die Güte, Freundlichkeit und Fürsorge Gottes erinnern. Er meint es jeden Tag so gut mit uns. Doch wir gehen, gefangen von Sorge oder Eile, so oft achtlos daran vorbei.
Gott, schenke uns heute wache, dankbare Sinne für deine große Liebe und Güte.
Angelika Gmehling
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
