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Andacht vom 04.04.2010:

Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt? Jeremia 23,29

Graham Kings predigte gerade vor seiner Gemeinde im Londoner Stadtteil Islington, als sein Manuskript zu dicht an die Kerzen auf dem Sprechpult geriet. Wenige Augenblicke später stand seine Predigt in Flammen. Er rief: "Es werde Licht", bevor er sich an die Löscharbeiten machte. Nach kurzer Zeit war die Gefahr gebannt und Kings konnte seine Predigt fortsetzen - nun ohne Skript.

Der Videofilm über diesen ungewöhnlichen Zwischenfall war eine Zeitlang der Renner im Internet. Beim Betrachten musste ich schmunzeln - doch dann wurde ich nachdenklich. Wünschte ich mir nicht auch, dass meine Predigten "wie ein Feuer" wären und "wie ein Hammer", der die immunisierende religiöse Schale in Stücke schlägt? Sind es nur menschliche Worte, die die Ohren meiner Hörer erreichen? Oder ist es tatsächlich Gottes Wort, das schöpferische und lebensverändernde Wort aus seinem Mund, das über meine Lippen kommt?

Als Jeremia von Gott berufen wurde, war er mit einer ganzen Zunft von Propheten konfrontiert, die den Herrschenden nach dem Mund und sich in die eigene Tasche redeten. Gibt es nicht auch heute Verkündiger, die den Leuten das predigen, wonach ihnen "die Ohren jucken" (2 Tim 4,3)? Kann ich selbst der Versuchung entgehen, meine Botschaft den Erwartungen meiner Zuhörer anzupassen und ihnen zu sagen, was sie gern hören wollen?

Dabei kommt es doch eigentlich nicht darauf an, ob meine Predigt den Vorstellungen der Hörer entspricht, sondern ob in ihr die Botschaft zur Sprache kommt, die Gott den Menschen sagen will. "Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!" (Offb 2,7)

Jeremia erlebte, dass seine Verkündigung oft abgelehnt wurde, weil sie nicht "politisch korrekt" war. Doch Gott, der sie ihm aufgetragen - ja, geradezu auferlegt - hatte, sorgte selbst dafür, dass die Predigt Jeremias nicht ohne Wirkung blieb: "[Ich will] meine Worte in deinem Mund zu Feuer machen." (Jer 5,14)

Das kann unter Umständen bedeuten, dass mein Skript überfüßig und mein Predigtkonzept von Gott über den Haufen geworfen wird. Es kann auch dazu führen, dass Gottes Geist ohne mein Wissen und Zutun direkt in Herz und Gewissen der Hörer hineinspricht und dort ein Feuer entfacht, das reinigt und korrigiert, erneuert und belebt.

Herr, lege deine Worte auch heute in meinen Mund!

Rolf J. Pöhler

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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