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Andacht vom 14.05.2010:

Wer Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen; das tun die anderen, denen alles glückt. Und wer schon wankt, bekommt noch einen Tritt. Hiob 12,5 (Gute Nachricht Bibel)

Da sitzt er nun in seinem Elend, der Hiob. Alles hat er verloren, Hab und Gut, Familie, Gesundheit. Noch hat er zwar Freunde, die gekommen sind, um ihn zu trösten. Aber sie machen sein Leid nur unerträglicher. Sie meinen, Gott genau zu kennen. Für sie ist klar: Hiob muss eine verborgene Sünde begangen haben, für die er sein Leid verdient hat. Sie bedrängen ihn und als er sich keiner besonderen Schuld bewusst ist, beschuldigen sie ihn um so mehr. Für Hiob ist das schrecklich, betet er doch ständig zu Gott! Gequält fragt er ihn auch: "Kannst du denn meine Fehler nicht verzeihen und meine Sünde einfach übersehen?" (Hiob 7,21a GNB)

Erstaunlich ist, wie sehr diese leidvolle Erfahrung den Blick Hiobs für seine Mitmenschen schärft. In der Anklage seiner Freunde entdeckt er etwas, das auch für uns wichtig ist: Weil es ihnen gut geht, meinen seine Freunde, Gott auf ihrer Seite zu haben.

Wer glaubt, Gott genau zu kennen, macht ihn so klein wie seine Vorstellungen von ihm. Was wir begreifen, haben wir gewissermaßen in der Hand. Wer so genau über den guten Gott und die böse Welt Bescheid weiß, läuft in Gefahr, andere entsprechend einzuteilen und zu folgern: "Wen das Unglück trifft, den darf man verachten; was fallen will, das soll man ruhig noch stoßen!" (Hiob 12,5 Hfa)

Schon oft habe ich mich gefragt: Warum sind fromme Menschen manchmal so unbarmherzig? Warum reden sie so leichtfertig urteilend über andere? Erschrocken frage ich mich dann: Kann es sein, dass meine Kenntnis der biblischen Wahrheiten von Recht und Unrecht auch mich manchmal herzlos gegenüber anderen sein lässt?

Hiob beschreibt seine Freunde als solche, die Gott in die Hand genommen haben und deren Hand zur Faust wird, mit der sie draufschlagen (Hiob 12,6). Gott lässt keinen Zweifel daran, dass er das nicht will. Er tadelte später die Freunde Hiobs, Hiob aber nicht (Hiob 42,7), obwohl auch er in seiner Verzweiflung manches sagte, was nicht richtig war.

Wodurch werden wir fähig zur Anteilnahme und zum Trost? Auch wenn die biblische Botschaft von Recht und Unrecht klar ist, so gilt doch: Wir können Gottes Handeln nicht begreifen. Noch unbegreiflich größer ist Gottes Barmherzigkeit! Sie gilt jedem, denn er ist "barmherzig und gnädig, geduldig und von großer Güte und Treue" (2 Mo 34,6b). Davon sollen wir anderen erzählen.

Lothar Wilhelm

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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