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Andacht vom 24.08.2010:

Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. Jeremia 31,3

Als Heimleiterin eines Internats überrascht mich bei Auseinandersetzungen unter Jugendlichen nicht mehr viel. Manchmal aber werde ich dennoch hellhörig. "Du bist ja ein Nullchecker!", hörte ich neulich. Darauf die Erwiderung: "Und bei dir sind die Synopsen ohnehin falsch gepolt!"

"Nullchecker" ist zwar kein Fachbegriff aus der aktuellen Hirnforschung, trifft aber deren Kernaussage: Das Gehirn ist viel mehr als mein Denkorgan. Alles, was meine Persönlichkeit ausmacht, spielt sich dort ab. Die Synopsen bilden die Übergänge zwischen den Milliarden von Nervenzellen. Nur wenn dort die Impulse richtig weitergeleitet werden, kann mein Gehirn seine Aufgaben erfüllen. Wenn es dabei Fehler gibt, verstehe ich nichts und bin dann ein "Nullchecker".

Das wirft wieder die uralte Menschheitsfrage auf: "Wer bin ich?" oder "Begrenzt sich mein Ich durch meine Vorgänge im Gehirn?"

Auch Martin Luther war zutiefst bewegt von der Frage nach dem, was den Menschen ausmacht und bestimmt. Er war Zeitgenosse einer Epoche großer Entdeckungen, umgetrieben von der Suche nach dem Eigentlichen des Menschseins. "Wer bin ich?" und "Was bestimmt meine Existenz?" waren auch seine Fragen. Er rang nach den Antworten, die die Einsamkeit des eigenen Bewusstseins und Geistes aufheben. Er erkannte, dass er das "Heil" nicht in sich selbst finden konnte. In den dunkelsten Momenten des Grübelns nahm er ein Stück Kreide und schrieb vor sich auf den Tisch den Satz: "Ich bin getauft!", um sich bewusst zu bleiben, dass er zu Gott gehörte und von ihm angenommen war.

Das sagt die Taufe auch über mich: Ich bin von Gott anerkannt als sein Kind, ich bin geliebt - in der Ganzheit meiner Existenz! Ich bin erlöst, weil Gottes Liebe das bewirkt hat, was ich selbst nicht kann: Versöhnung mit mir selbst und anderen. Darauf bin ich angewiesen bei allem, womit ich im Leben nicht fertig werde. Das hat Gott uns durch Jesus ermöglicht und die Taufe versinnbildlicht es.

Gott ruft uns heraus aus unserem Ego-Monolog; er ruft uns zum Dialog, zum Austausch mit anderen Menschen und vor allem mit ihm.

Und damit löst sich jeder rechthaberische Streit um die bessere Verknüpfung der Synopsen auf. Denn eines habe ich klar "gecheckt": Gott hat mich - so wie ich bin - seit jeher geliebt und mich aus lauter Güte zu sich gezogen.

Beate Strobel

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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