Andacht vom 09.10.2010:
Da machte sich Jonatan, Sauls Sohn, auf und ging hin zu David ... und stärkte sein Vertrauen auf Gott. 1. Samuel 23,16
Wir Erwachsenen sind durch schlechte Erfahrungen vorsichtig geworden, wem wir vertrauen. Bei Maschinen sind wir oft vertrauensseliger. Wir verlassen uns darauf, dass die Waschmaschine oder der Geschirrspüler richtig funktioniert und gehen sorglos aus dem Haus, während sie arbeiten. Noch mehr verlassen wir uns auf elektronische Geräte. Da ist unser Vertrauen fast unbegrenzt.
Als jedoch in Johannesburg ein Autofahrer geblitzt wurde, der angeblich 963 km/h schnell gefahren war, hatte er überhaupt kein Vertrauen in dieses Gerät. "Ich mag vielleicht etwas zu schnell gewesen sein, aber bestimmt nicht so schnell", erklärte Abbubaker Khan. Diese Geschwindigkeit liegt knapp unter der Schallgeschwindigkeit und wird kaum von Passagierfugzeugen erreicht. Das Auto war außerdem 14 fahre alt. Da waren Zweifel völlig berechtigt.
Vertrauen ist eine kostbare Sache. Es wächst durch positive Erfahrungen, aber eine einzige negative Erfahrung kann es zerstören. Man kann es schwer erlangen, aber leicht verspielen.
Wie gut ist es, wenn wir eine vertrauenswürdige Freundin oder einen Freund haben wie David Jonatan. Der stand treu zu ihm, selbst als das sein eigenes Leben gefährdete (siehe 1 Sam 20). Und Jonatan wies David auf den Einen hin, dem man immer vertrauen kann: Gott.
Das ist eine der Grundlagen unseres menschlichen Lebens: Wir müssen anderen und vor allem Gott vertrauen können. Bei unseren Mitmenschen müssen wir sorgsam auswählen, wem wir vertrauen, doch auf Gott können wir felsenfest vertrauen. Er ist unwandelbar. So stellte er sich Mose vor: "Ich bin, der ich bin." (2 Mo 3,14 EB) Und Gott beschrieb sich selbst ihm gegenüber als "barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue" (2 Mo 34,6). Er ist immer derselbe und sich selbst treu.
Daher verdient Gott unser Vertrauen. Er wird es nicht enttäuschen, wenn sich unser Vertrauen auf das stützt, was Gott uns in der Bibel tatsächlich zugesagt hat. Das umfasst zwar nicht alles, was wir uns wünschen (wie dauernde Gesundheit oder Bewahrung vor allem Leid), aber genug Wichtiges für unser jetziges und für unser zukünftiges Leben.
Lassen wir uns das Vertrauen auf Gott stärken - durch sein Wort, durch andere Gläubige oder ihre und unsere Erfahrungen!
Jochen Graupner
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.