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Andacht vom 21.12.2010:

Ich fragte sie: "Wie geht es den Juden, die aus der Verbannung heimgekehrt sind, und wie steht es um Jerusalem?" Nehemia 1,2 (Hoffnung für alle)

"Wie geht es dir?" Wie oft ist mir diese Frage schon gestellt worden! Meine Antwort fällt je nach Fragesteller unterschiedlich aus. Steht er mir nahe, bin ich eher bereit, über mein tatsächliches Befinden etwas preiszugeben. Verstehe ich die Frage nur als einen Gesprächseinstieg, gebe ich eher eine Standardantwort wie: "Ganz gut!" oder: "Ich bin zufrieden."

Nicht jeder liebt diese Frage. Wer erzählt schon gern von Sorgen und Belastungen, inneren Kämpfen oder Zweifeln. Und wir würden zuerst gern wissen, was den anderen bewegt, mir diese Frage zu stellen. Ist die Frage eine Floskel? Drückt sie bloße Neugierde oder wirkliche Anteilnahme aus?

Die oben zitierte Frage Nehemias an seinen Bruder und die mitgereisten Juden, die ihn in der persischen Residenzstadt Susa besuchten, war sicher keine Floskel. Nehemia, der Mundschenk des persischen Königs Artaxerxes (Neh 1,11c; 2,1), interessierte sich brennend für die Situation im Land seiner Väter. Die Antwort fiel niederschmetternd aus: "Die Zurückgekehrten leiden bittere Not. Man beschimpft sie. Von der Stadtmauer Jerusalems sind nur noch Trümmer übrig, die Tore liegen in Schutt und Asche." (Neh 1,3 Hfa)

Mich beeindruckt, wie Nehemia darauf reagierte. Tagelang erfüllte ihn Trauer. Er fastete und brachte die Sache im Gebet vor Gott (V. 4). Und als der König sah, wie bedrückt er war, und sich Anteil nehmend nach Nehemias Gesundheit erkundigte, nutzte der die Gelegenheit: Nehemia bat ihn darum, ihn einige Monate aus seinem Dienst zu entlassen, damit er nach Jerusalem reisen konnte, um dort den seit vielen Jahrzehnten überfälligen Bau der Stadtmauer zu organisieren und zu leiten (Neh 2,2-6).

Die Frage "Wie geht es dir?" greift zu kurz, wenn sie nur eine Floskel ist oder wir damit nur unsere Neugier befriedigen wollen. In vielen Fällen kann ich zwar wenig für meinen Nächsten tun, aber ich kann ein offenes Ohr für ihn haben, meine Anteilnahme ausdrücken und für Probleme oder Sorgen des anderen beten, wie Nehemia es tat.

Manchmal können oder sollten auf das Gehörte auch konkrete Taten folgen. Wahre Anteilnahme und Nächstenliebe verabreicht keine billigen Trostpflaster. Sie fordert uns immer wieder heraus, Opfer an Zeit und Mühe nicht zu scheuen.

Wilfried Krause

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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