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Andacht vom 27.01.2011:

Du solltest aber fröhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden. Lukas 15,32

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn ist vielen bekannt. Der andere Sohn, der zu Hause blieb, findet meist weniger Beachtung. Warum eigentlich? Steht er nicht für die, die bei Gott geblieben sind, also für uns, die Gläubigen?

Er wollte seinen heimkommenden Bruder nicht mehr als Bruder akzeptieren. Warum nicht? Die Geborgenheit beim Vater und alles Gute, das er ihm übertragen hatte, war für ihn nicht mehr geschenkter Reichtum, nicht mehr etwas, woran er sich freuen konnte, sondern zur Pflicht und Last geworden. Als sein Bruder heimkam, heruntergekommen und mittellos, konnte er nicht denken: Wie gut habe ich es doch! Wie kann ich ihm helfen? Wie kann auch er wieder so glücklich werden wie ich es bin? Er sah nur noch auf das, was er im Vergleich zum Bruder leistete. Zu seinem Vater sagte er: "All diese Jahre habe ich mich für dich geschunden. Alles habe ich getan, was du von mir verlangt hast. Aber nie hast du mir auch nur eine junge Ziege gegeben, damit ich mit meinen Freunden einmal richtig hätte feiern können." (Lk 15,29 Hfa)

Was mich erschreckt, ist die Freudlosigkeit, die aus diesen Worten spricht. Der Vater reagierte: "Mein Sohn ... du bist immer bei mir, und dir gehört alles, was ich habe." (V. 31 GNB) Er war noch beim Vater, aber was nützte es ihm? Er erfüllte noch dessen Gebot, aber war es noch des Vaters Wille?

Es gibt eine Traurigkeit, die aus leidvollen Erfahrungen kommt. Sie bleibt Christen nicht erspart. Für sie gilt aber die Gewissheit, dass sie in Freude verwandelt wird, die niemand mehr nehmen kann (Joh 16,20-23). Es gibt aber eine Freudlosigkeit, die viel gefährlicher ist. Sie entsteht, wenn die Güte Gottes zur Selbstverständlichkeit wird, wenn das, was wir zu unserer und anderer Freude geschenkt bekommen haben, als Ergebnis unserer Tüchtigkeit betrachtet wird.

Wer sein Leben nicht auf die Güte Gottes gründet, sondern auf seine religiöse Korrektheit, für den wird selbst der Bruder zum Konkurrenten. Wer sein Glück nicht mehr daraus bezieht, dass er ein geliebtes Kind des himmlischen Vaters ist, verliert es. Er wird zu einem verbissenen und rechthaberischen Menschen. Jesus will das nicht. Er möchte, dass wir "fröhlich und guten Mutes" sind, (Lk 15,32) auch heute.

Lothar Wilhelm

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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