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Andacht vom 27.03.2011:

Und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient. Philipper 2,4

In den jüdischen Erzählungen der Chassidim berichtete Martin Buber über Rabbi Mosche Lob. Er saß mit anderen in einer Schänke, trank und schwieg. Dann sprach er zu seinem Nachbarn: "Sag du, liebst du mich oder liebst du mich nicht? " Jener antwortete: "Ich liebe dich sehr!" Er aber sprach wieder: "Du sagst: ,Ich liebe dich', und weißt doch nicht, was mir fehlt. Liebtest du mich in Wahrheit, da würdest du es wissen."

Offensichtlich ist es nicht immer leicht, die Bedürfnisse des andern zu erkennen oder dessen unausgesprochene Erwartungen zu erfüllen. Wir kennen alle die Enttäuschung, wenn der andere unsere Not nicht wahrgenommen hat. Viele Konflikte im Miteinander werden dadurch verursacht, dass man sich selbst wichtiger nimmt als den anderen. Jörg Zink übersetzte den Andachtstext so: "Jeder denke von sich selbst gering."

Wie aber soll ich diese Aufforderung verstehen? Damit ist keine falsche Bescheidenheit gemeint, hinter der sich mitunter ein großer Anspruch versteckt, weil man genau das Gegenteil hören will. Wer sich aus Minderwertigkeitsgefühlen nicht annehmen kann und andere beneidet, die tüchtiger oder begabter sind, ist in der Regel auch nicht dazu in der Lage, die Bedürfnisse anderer zu erkennen.

Aus dem Zusammenhang, in dem das Andachtswort steht, geht hervor, dass es Paulus hauptsächlich um das Miteinander in der Gemeinde ging: "Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst." (Phil 2,3) Jedes Gemeindeglied ist für Christus wichtig und wertvoll. Das gilt auch für jene, die uns unsympathisch sind oder die wir für weniger fromm halten. Nur von einer Gemeinde, in der - trotz aller menschlichen Unzulänglichkeiten und Unterschiede - einer für den anderen einsteht, kann glaubhaft das Evangelium verkündigt werden.

Auch wir stehen in der Gefahr, zuerst auf das "Unsere" zu sehen, die Bedürfnisse anderer zu übersehen oder gar auf sie herabzublicken. Die Lösung des Problems sieht Paulus darin, sich Jesu Demut und Erniedrigung vor Augen zu führen und sich dessen Gesinnung zu eigen machen (V. 5-8).

Manfred Böttcher

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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