Andacht vom 23.04.2011:
Der Gott des Himmels wird unser Vorhaben gelingen lassen. Wir tun nur, was er von uns möchte; darum werden wir mit dem Bau beginnen. Nehemia 2,20b (Hoffnung für alle)
Nehemia gehörte zu den Exilanten des jüdischen Volkes in Babylon, wo er als Mundschenk eine Vertrauensstellung beim persischen König Artaxerxes erlangt hatte und dadurch ein sehr enges Verhältnis zu ihm besaß. Auf diese Weise hörte er, was mit den Abgesandten aus den Provinzen besprochen und verhandelt wurde. Solche Gelegenheiten verliehen ihm tiefe Einblicke in die politischen Zusammenhänge.
Eines Tages hörte er von seinen Landsleuten, die nach Judaä zurückgekehrt waren, Berichte über die großen Nöte in Jerusalem. Die Stadtmauer war zerstört, der Opferdienst fand nicht mehr statt, Feinde überfielen die Einwohner und es herrschte eine große Mutlosigkeit. Nehemia war tief erschüttert und deprimiert (Neh 1,2-4).
Der König sah, dass er traurig war, und fragte ihn: "Warum siehst du so bedrückt aus?" (Neh 2,2 Hfa) Nehemia bat Gott um eine weise Antwort und sagte: "Wie könnte ich fröhlich sein, wenn die Stadt, in der meine Vorfahren begraben sind, zerstört ist und ihre Tore in Schutt und Asche liegen?" (V. 3) Der König fragte ihn, wie er ihm helfen könnte, und Nehemia bat ihn um Vollmachten, Geld und Geleitbriefe, um seinem Volk aus der misslichen Lage helfen zu können. Der König gewährte seine Bitten. Trotz der Drohungen und Anfeindungen seiner Gegner gelang es Nehemia und den Juden mit der Hilfe Gottes, die Stadtmauer Jerusalems innerhalb von 52 Tagen wieder aufzubauen.
Nehemia suchte bei allem, was er tat, ehrfürchtig nach Gottes Willen. Darin und in seinem unerschütterlichen Gottvertrauen ist er uns ein großartiges Vorbild: "Der Gott des Himmels wird unser Vorhaben gelingen lassen. Wir tun nur, was er von uns möchte." (Neh 2,20 Hfa) Nehemia hatte keine Angst vor den Drohungen seiner Gegner und lehnte Debatten mit ihnen ab, weil er seine Zeit und Kraft für den Wiederaufbau benötigte, denn davon hing das Gelingen seiner Arbeit ab.
Gott schenke uns Vertrauen, Demut, Geduld und die nötige Ausdauer, damit wir unsere Aufgaben dort erfüllen, wo Gott uns hingestellt hat oder hinstellen möchte!
Adam Schiller
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.