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Andacht vom 17.05.2011:

Prüfet aber alles, und nehmt nur an, was gut ist. 1. Thessalonicher 5,21 (Hoffnung für alle)

Dieser Rat des Paulus hat sich mir durch ein besonderes Erlebnis eingeprägt. In der sechsten Klasse hatten wir eine Biologielehrerin, die lachen konnte, dass die Wände wackelten. Nie werden wir vergessen, wie sie durchs Klassenzimmer wirbelte, um uns zu demonstrieren, wie Schmetterlinge fliegen. Sie war eine Novizin des Franziskanerordens, Ende zwanzig und hieß Schwester Marie.

Einige Jahre später, kurz vor dem Abitur, unternahm unsere Schulkasse einen Ausflug in den Zoo. Wir standen vor einem Tiergehege, als wir jemanden laut lachen hörten. Das war doch unverkennbar Schwester Marie! Doch nirgends sahen wir eine Nonne im schwarzen Habit. Wir näherten uns einer Frau, die mit ihrem Kind scherzte, und sahen sie an: Sie trug ein geblümtes Sommerkleid, aber ihr Lachen war unverkennbar.

"Entschuldigung, sind Sie Schwester Marie?" Sie nickte. "Wart ihr nicht vor Jahren meine Schülerinnen?" fragte sie erstaunt. Wir freuten uns sehr, unsere ehemalige Lehrerin wiedergetroffen zu haben, und kamen mit ihr ins Gespräch.

"Wisst ihr", sagte sie, "vor sieben Jahren wurde mir bewusst, dass ich nicht für immer Nonne sein konnte. Zum Glück hatte ich mein Gelübde noch nicht abgelegt und konnte den Orden wieder verlassen. Aber die Zeit im Kloster war sehr wertvoll für mich. Mein Verlobter war kurz vor unserer Hochzeit bei einem Unfall gestorben. Ich wusste damals nicht mehr ein und aus und ging deshalb ins Kloster. Im streng geregelten Tagesablauf und in der Geborgenheit der Gemeinschaft fand ich meine Ruhe wieder und vor allem meinen Draht zu Gott. Dann las ich immer wieder bei Paulus: ,Prüfet alles, und nehmt nur an, was gut ist!', also auch, was für mich gut ist. Also prüfte ich es und erkannte, dass das Klosterleben für mich keine dauerhafte Lebensform sein konnte. Ich habe noch einmal ganz neu begonnen, heiratete und bekam eine kleine Tochter!" Dabei strahlte sie und hielt ihr Kind hoch.

Zum Schluss gab sie uns noch den Rat: "Prüft alles in eurem Leben - und nehmt das Gute an! Überstürzt nichts und sprecht alle eure Entscheidungen mit Gott ab, denn er kennt und zeigt euch den richtigen Weg zur rechten Zeit." Diese Worte von Schwester Marie habe ich nie vergessen und sie stets zu befolgen versucht.

Beate Strobel

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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