Andacht vom 01.06.2011:
Der HERR sagt: "Kommt her, lasst uns prüfen, wer von uns Recht hat, ihr oder ich! Eure Verbrechen sind rot wie Blut, und doch könnten sie weiß werden wie Schnee. Sie sind rot wie Purpur, und doch können sie weiß werden wie reine Wolle." Jesaja 1,18 (Gute Nachricht Bibel)
Weiß symbolisiert Reinheit. Ein reines Weiß hat keine Flecken. Die sprichwörtliche "weiße Weste" will Makellosigkeit ausdrücken. Das weiße Brautkleid bedeutete ursprünglich: Ich bin rein, ich habe noch keinem anderen Mann gehört.
Während ich diese Zeilen schreibe, blüht draußen im Garten der Flieder. Herrlich weiß stehen die Dolden im satten Grün der Blätter. "So weiß und blütenrein können ihre Produkte unsere Wäsche machen", versprechen Waschmittelhersteller und weiße Wolken verheißen schönes Wetter.
Wir waren unterwegs in Richtung Alpen. Als die Sonne unterging, sahen wir in der Abenddämmerung am Horizont weiße Wolken aufziehen. "Nein" behaupteten einige, "das sind keine Wolken, das sind weiße Bergspitzen." Am Morgen sahen wir, wer Recht hatte. Majestätisch standen die Berge mit ihren weißen Gipfeln vor uns. Ich hatte noch nie so hohe weiße Berge gesehen. Es war überwältigend schön!
Winterlieder besingen das Weiß des Schnees: "Der Winter ist gekommen mit seinem weißen Kleid" oder "Wie ruhest du so stille in deiner weißen Hülle, du mütterliches Land." Der Schnee, der alle Unreinheiten zudeckt, erinnert an Gott, von dem Daniel schrieb: "Sein Kleid war weiß wie Schnee" (Dan 7,9).
Es ist überhaupt auffallend, dass die Bibel das Göttliche und das reine Weiß oft zusammen erwähnt. Von Jesu Verklärung wird berichtet: "Seine Kleider wurden weiß wie das Licht." (Mt 17,2b) Nach der Auferstehung heißt es: "Sein Gewand [war] weiß wie der Schnee." (Mt 28,3b)
Im Andachtstext symbolisiert "weiß wie Schnee" die Wirkung der Vergebung Jesu. Da bleibt wirklich nichts mehr übrig von allen Flecken der Sünde. Keine Spur ist mehr zu erkennen! Und etwas Weißeres als "weiß wie Schnee" gibt es nicht. Weißes Papier oder weiße Wäsche erscheint, im Schnee liegend, dagegen gräulich.
Aufgrund der Vergebung und der Gerechtigkeit Christi werden einmal die Erlösten vor dem Thron Gottes "angetan mit weißen Kleidern" stehen (Offb 7,9b). Gott wirkt täglich Wunder: aus blutrot wird durch Christi Blut schneeweiß! Wie gut für uns!
Lothar Reiche
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.