Andacht vom 15.07.2011:
Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht doch wieder auf, aber die Gottlosen stürzen nieder im Unglück. Sprüche 24,16 (Elberfelder Bibel)
Es war Sonntagmorgen um 3.45 Uhr. Ich war so früh aufgestanden, weil ich an einem Radrennen teilnehmen wollte. Wie gewohnt las ich noch im Andachtsbuch, bevor ich aus dem Haus ging. Der Leittext des Tages aus Sprüche 24,16 machte mich dann doch etwas besorgt. Kein so guter Text, wenn man auf dem Weg zu einem Radrennen ist: "Siebenmal fällt der Gerechte." Sollte ich doch lieber wieder ins Bett gehen, um jegliche Stürze zu vermeiden?
Was hat es mit dem immerwährenden Hinfallen und Aufstehen des Gerechten auf sich? Zunächst einmal ist festzustellen, dass es nicht um das Fallen in Sünde geht, wie es einige Bibelausleger deuten, sondern der Textzusammenhang deutet auf den Umgang des Gläubigen mit den großen und kleinen Problemen des Lebens hin - eben mit dem Unglück, in dem der Gottferne im Gegensatz zum Gerechten nicht nur fällt und wieder aufsteht, sondern niederstürzt und letztlich versinkt. Dies wird in dem Text durch den Gebrauch zweier verschiedener Begriffe im Hebräischen unterstrichen. Das bedeutet: Als Christ kann ich mich immer wieder aufraffen, selbst wenn mich die Stürme des Lebens hin- und herbeuteln, während ohne Gott ein Unglück leicht zur Endstation des Lebens werden kann.
Ich kann mich aus eigener Kraft nicht immer wieder aufraffen und aufstehen. Wenn ich das versuche, gelingt es vielleicht ein- oder zweimal, aber dann geht mir die Kraft aus und mich verlässt der Mut. Bei einem Stehaufmännchen funktioniert das, weil in seinem Fuß ein Gewicht liegt, das es immer wieder automatisch aufstehen lässt.
Dieser Schwerpunkt, der mich immer wieder aufrichtet, muss allerdings außerhalb von mir liegen - in Jesus Christus! Der Psalmist beschrieb es so: "Wenn schlimme Tage kommen, nimmt der Herr mich bei sich auf, er gibt mir Schutz unter seinem Dach und stellt mich auf sicheren Felsengrund." (Psalm 27,5 GNB)
Ich wünsche dir, dass Christus der Mittel- und Schwerpunkt deines Lebens ist und dich immer wieder aufrichtet, wenn du gefallen bist oder dich Sorgen und Nöte niederdrücken wollen.
Martin Klingbeil
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.