Andacht vom 16.08.2011:
Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen, Verkrüppelten, Blinden und Lahmen herein. Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da. Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, dass mein Haus voll werde. Lukas 14,21-23
Sie hatten die Einladung zum großen Fest rechtzeitig bekommen und sollten sogar persönlich abgeholt werden - aber sie sagten ab. Einer nach dem anderen brachte eine Entschuldigung vor - alles sehr plausible Erklärungen, keine billigen Ausreden. Aber sie alle bewiesen mit ihrer Absage eines: Sie hatten die Einladung nicht ernst genommen, den Termin einfach anderweitig vergeben, für nicht so wichtig gehalten (V. 18-20). Darum lesen wir im Andachtswort, dass der Hausherr - zu Recht - zornig wurde. Es war eine Missachtung seiner Einladung und seiner Person.
Das Fest sollte aber aus diesem Grund keinesfalls ausfallen - zumindest so lange nicht, wie es in der Stadt und in der Umgebung sozial Schwache gab, die sich einladen ließen. Weil der Hausherr befürchtete, sie würden sich einer solchen Einladung nicht würdig fühlen, bat er seinen Diener, ihnen "eindringlich zuzureden" (Bruns-Bibel).
Gott plant tatsächlich ein großes Fest - ein Fest ohne Ende - in seinem Reich, das er sichtbar aufrichtet, wenn Jesus Christus zum zweiten Mal kommt. Eingeladen sind dazu alle Menschen - unabhängig von Bildungsgrad, sozialem Stand, Leistungspotenzial oder ihrem "Marktwert". Besonders aber jene, die sich dieser Einladung nicht würdig fühlen. Aber leider ignorieren sehr viele dieses Angebot: einige bewusst und willentlich, viele, weil sie andere Prioritäten in ihrem Leben haben, und manche, weil sie gedankenlos in den Tag hinein leben.
Zur Amtseinführung des US-Präsidenten Barack Obama mietete ein reicher Geschäftsmann 300 Hotelzimmer, vier Suiten und einen Tanzsaal, damit sozial Benachteiligte in luxuriöser Umgebung dies gebührend feiern und ihren Kindern und Enkeln davon erzählen konnten. Ob sich wohl jemand geniert hat, diese Einladung anzunehmen?
Hast du die Einladung zu Gottes großem Fest bereits angenommen und deine Teilnahme bestätigt? Ein Gebet genügt!
Elí Diez-Prida
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.