Andacht vom 09.09.2011:
Der Herr ist mein Hirte. Nichts wird mir fehlen. Psalm 23,1 (Hoffnung für alle)
Wenn ich meine Termine und Pläne für die nächsten Tage und Wochen festlege, erlebe ich hinterher häufig, wie vorläufig diese Planungen waren. Schon ein verpasster ICE oder eine Erkrankung kann alles verändern. Warum muss mir das gerade jetzt passieren?, frage ich mich dann.
Der Wunsch, die Hintergründe des menschlichen Erlebens zu ergründen, ist uralt. In der Antike gab es Orakel, die auf die Fragen nach der Zukunft durch Zeichen antworteten. Heute sehen immer mehr Menschen in Horoskopen nach oder gehen zu Wahrsagern, um zu erfahren, womit sie zu rechnen haben. Hinter diesen Fragen steckt meist der verständliche Wunsch nach Sicherheit.
"Der Herr ist mein Hirte. Nichts wird mir fehlen." Dieser Psalmtext Davids bringt durch das Beispiel des Hirten die Zuversicht und das Vertrauen in Gott zum Ausdruck. Sehr anschaulich fuhr David fort: "Er weidet mich auf saftigen Wiesen und führt mich zu frischen Quellen. Er gibt mir neue Kraft. Er leitet mich auf sicheren Wegen, weil er der gute Hirte ist. Und geht es auch durch dunkle Täler, fürchte ich mich nicht, denn du, Herr, bist bei mir. Du beschützt mich mit deinem Hirtenstab. Deine Güte und Liebe werden mich begleiten mein Leben lang; in deinem Haus darf ich für immer bleiben." (Ps 23,2-4 Hfa)
Vom leiblichen und geistlichen Wohlergehen über den Beistand und Schutz Gottes bis hin zu der Verheißung, dass mein Leben eine ewige Zukunft haben wird - all das ist in diesem Psalm enthalten. Der Hirte, von dem David spricht, ist letzten Endes Jesus Christus, durch dessen Fürsorge und Opfer die Liebe Gottes zu uns Menschen konkret wurde. Er ist "das Brot des Lebens" und gibt uns "lebendiges Wasser" (Joh 6,35; 4,10.14). Er ist immer bei uns (Mt 28,20) und hat als der "gute Hirte" sein Leben für die Schafe gelassen, damit er ihnen Vergebung und das ewige Leben geben kann (Joh 10,11.27).
Wenn ich einen Blick in meine Zukunft brauche, wenn ich mich unsicher fühle und nicht so recht weiß, wie es weitergehen soll, greife ich zur Bibel und lese Psalm 23. Die Worte tun mir gut, trösten mich, geben mir Kraft und Mut und sind mir in vielen Bereichen eine große Hilfe - auch wenn ich damit nicht immer die Hintergründe meines Erlebens verstehen kann.
Beate Strobel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.