Andacht vom 01.11.2004:
Ich bin zu jung
Ich aber sprach: Ach, Herr Herr, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung. Der Herr sprach aber zu mir: Sag nicht: "Ich bin zu jung", sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende. Jeremia 1,6.7
Geht es schon wieder um Generationsprobleme? Zu jung oder schon zu alt - nein, das steht heute nicht zur Debatte: Es handelt sich schlichtweg um eine Ausrede! Wenn etwas Unangenehmes ansteht, folgt oft die "Entschuldigung". Ich bin dafür viel zu jung! Ich bin dafür viel zu alt! Warum immer wieder diese Ausrede? Man kann sie unabhängig vom wirklichen Alter benutzen, auch als Ausflucht gegenüber Gott.
Nachdem der Herr Jeremia beauftragt hatte zu predigen, fiel dem nichts Besseres ein, als zu sagen: "Ach, Herr Herr, ich tauge nicht zu predigen, denn ich bin zu jung." Man kann annehmen, dass Jeremia dabei nicht einmal log. Was hätte es auch für einen Sinn gehabt, Gott täuschen zu wollen? Doch der Herr machte ihm klar: "Sage nicht: 'Ich bin zu jung', sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende." Gott sandte nicht nur Jeremia; er sendet jeden, der sich senden lässt (Matth. 28,18-20) Er schickt dich zu deinen Verwandten, Kollegen, Freunden, Nachbarn. Kein anderer bekommt heute diesen Auftrag. Und der heißt: Geh und predige!
Das bedeutet nicht, dass wir viel reden müssen, nein. Gott weiß, wie wir dies am besten tun können, und wir wissen es sicherlich auch. Und eins ist erwiesen: Gott lässt uns nicht allein! Er sagt noch mehr: "Fürchte dich nicht vor ihnen, denn ich bin bei dir." (Jer. 1,8)
Sage heute nicht: Herr, ich würde es gern tun, aber ich bin ... Gott ist in allem, was du tust, mit dir! Er gibt dir Aufgaben, die du erfüllen kannst und die dich erfüllen werden.
Peter Kruszyna
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.