Andacht vom 20.02.2013:
So feierten die Israeliten, die in Jerusalem versammelt waren, voller Freude sieben Tage lang das Fest der ungesäuerten Brote ... Danach beschloss die ganze Gemeinschaft, das Fest noch weitere sieben Tage fortzusetzen, und voller Freude feierten sie noch eine Woche lang. 2. Chronik 30,21.23 (Neues Leben)
Karneval. Wir sind mitten in den tollen Tagen. Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind hin und wieder am Kinderkarneval teilgenommen habe. Einmal bin ich als Cowboy verkleidet gegangen. Aber ein Karnevalist bin ich in der Provinz in Norddeutschland nicht geworden.
Die "fünfte Jahreszeit" nennen viele diese Tage. Ausgelassen feiern, gute Laune haben, die Probleme vergessen, für kurze Zeit ganz anders sein, als man wirklich ist - darauf freuen sich viele das ganze Jahr über. Dann werden die Schüchternen zu Superhelden und die Banker zu Panzerknackern.
Die Burger Volksstimme titelte einmal: "Wer richtig feiern kann, ist zufriedener und gesünder", lobte die Zeit des Karnevals und warnte davor, dass man sich diese schönen Tage beispielsweise durch falschen Alkoholkonsum zunichtemachen könne.
"Party" machten Gläubige in alttestamentlichen Zeiten auch. Bei der Begebenheit, von der im heutigen Bibeltext die Rede ist, feierten sie ausgelassen, voller Freude, mit viel Lachen und gutem Essen. Und sie verlängerten das Fest um weitere sieben Tage. Was war der Grund für ihr Feiern? Wollten sie aussteigen, ihre Probleme verdrängen, einfach einige Tage nicht an ihren Alltag denken? Nein, weit gefehlt. Das Gegenteil war der Fall.
Es gab unter dem König Hiskia eine Reformation. Er lud alle ein, sich von ihrem Unglauben und ihren Sünden zu distanzieren und ein neues Leben mit Gott zu beginnen. Sie liefen nicht weg, sondern stellten sich ihrem Versagen und ihrer Schuld. Sie bekehrten sich, kehrten zurück zu Gott: "Und der Herr erhörte Hiskias Gebet und vergab dem Volk." (V. 20)
Ein Neuanfang mit Gott ist immer möglich -auch ohne ein Fest oder einen speziellen Anlass. Mit sich und Gott im Reinen zu sein - das macht glücklich und zufrieden. Welch ein Grund zum Feiern in der Gemeinde, mit gutem Essen und gemeinsamem Lobpreis. Flüchten und verdrängen ist dann nicht mehr notwendig. Schneiden wir uns etwas ab von dieser Feierkultur der Gemeinde im Alten Testament!
Roland Nickel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.