Andacht vom 21.05.2013:
Eine gewaltige Stimme hörte ich vom Thron her rufen: "Hier wird Gott mitten unter den Menschen sein! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Ja, von nun an wird Gott selbst in ihrer Mitte leben." Offenbarung 21,3 (Hoffnung für alle)
Es muss für Johannes, den Schreiber dieser Worte, sehr beeindruckend gewesen sein, eine gewaltige Stimme vom Thron Gottes her zu hören. Er hatte schon viel mit seinem Herrn erfahren. Damals, als Jesus noch als Mensch mit seinen Jüngern von Ort zu Ort zog, dann während seines jahrzehntelangen Wirkens als Apostel Jesu. Seit einiger Zeit aber war Johannes auf der einsamen Insel Patmos gefangengesetzt. Der römische Staat verbannte ihn dorthin, damit er nicht mehr für seinen Glauben wirken konnte. Gerade hier begegnete ihm Gott aufs Neue. Auf eindrucksvolle Weise zeigte er ihm, wie es auf der Erde am Ende der Zeit weitergehen würde.
Johannes hörte von einer großen Trübsal und von bedrohlichen Mächten. Aber er hörte auch mehrfach eine gewaltige Stimme vom Himmel (Offb 11,12 und 14,2). Dann hörte er die Stimme vom Tempel im Himmel (Offb 16,1) und nun - als Höhepunkt - vernahm Johannes die Stimme direkt vom Thron Gottes (unser Andachtswort). Was sie rief, ist das Wichtigste, worauf es letztlich ankommt: Gott wird bei den Menschen wohnen!
Heute bewegen die Menschen viele andere Fragen: Wird meine Familie zusammenhalten? Macht die Umweltzerstörung die Erde unbewohnbar? Wie geht es mit der Welt weiter? Das sind wichtige Anliegen, aber letztlich werden alle diese Fragen an den Rand gedrängt. Es bleibt nur noch die große Erkenntnis: Gott wird sein Erlösungswerk vollenden. Am Ende wird Gott inmitten seiner erlösten Kinder leben und die Gemeinschaft zwischen ihnen und Gott wird vollkommen wiederhergestellt sein.
Ist das nur fantastische Zukunftsmusik, die von den Problemen der Gegenwart ablenkt? Mit Sicherheit nicht. Aber dieses Ziel der Geschichte, das Gott uns in Aussicht stellt, lässt die täglichen Sorgen in einer anderen Gewichtung erscheinen.
Wenn in der Ewigkeit Gott unser Herr sein soll, dann müssen wir ihn schon heute als Herrn anerkennen! Wäre es nicht das Beste, heute und zu jeder Zeit Jesus in unsere Entscheidungen einzubeziehen und ihm zu vertrauen? Der heutige Tag kann so zu einer Erfahrung mit Gott mit einem Hauch der Ewigkeit werden.
Gerhard Wagner
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.