Andacht vom 28.08.2013:
Da nahm Samuel einen Stein und stellte ihn auf zwischen Mizpa und Schen und nannte ihn "Eben-Eser" [Stein der Hilfe] und sprach: "Bis hierher hat uns der Herr geholfen." 1. Samuel 7,12
Vielleicht kennst du sie auch: Es gibt gewisse Leute, die ein Gedächtnis mit einer schier unbegrenzten Speicherkapazität zu haben scheinen. Studenten, die einen Tag vor der Prüfung anfangen zu lernen und die Bestnote erreichen, oder Manager, die Termine über Wochen hinweg im Kopf behalten können. Leider gehöre ich nicht zu ihnen, weshalb ich ohne eine Gedächtnisstütze in Form eines Terminkalenders schon in einige unangenehme Situationen gekommen wäre.
Relativ am Anfang des Wirkens des Propheten Samuel geschah etwas, was über die Israeliten sonst nur selten berichtet wird: "Dann wandte sich das ganze Haus Israel zum Herrn." (1 Sam 7,2b) Als Folge dieses Sinneswandels erlebten sie in einer Stunde großer Not, wie Gott sie durch etwas, was sich nur durch ein Wunder erklären lässt, vor dem heranstürmenden Heer der Philister rettete. Nach dieser Erfahrung und im Rückblick auf das, was bis dahin geschehen war, konnte Samuel nicht umhin, den bedeutungsvollen Satz zu sagen: "Bis hierher hat uns der Herr geholfen!"
Auch in meinem Leben habe ich viele Male Gottes Hilfe erlebt - sowohl eindeutige Gebetserhörungen als auch unerwartete Hilfe in Notsituationen. Ganz besonders aber kann ich rückblickend feststellen, dass Gott einen Plan mit meinem Leben gehabt hat.
"Bis hierher hat uns der Herr geholfen!" In diesem Satz, der sich auf Vergangenheit bezieht, schwingt der Gedanke mit: Wenn er mir bisher geholfen hat, dann wird er das auch in Zukunft tun.
Das Problem bei den meisten von uns ist, dass wir allzu oft vergessen, was wir schon mit Gott erlebt haben. Ellen G. White schrieb diesbezüglich: "Wir haben für die Zukunft nichts zu fürchten, wenn wir nicht vergessen, wie der Herr uns geführt hat und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat." (Christus kommt bald, S. 53)
Wie Samuel, der einen Stein aufrichtete, damit das Erlebte den Israeliten im Gedächtnis blieb, versuche ich deshalb, schöne Erfahrungen schriftlich festzuhalten.
Was ist dein "Stein der Hilfe"?
Jakob Wieck
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.