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Andacht vom 22.09.2013:

Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören! Amos 5,23

Da werden die Ohren der Zuhörer aber gegellt haben, als sie das hörten. Wie konnte sich ein Prophet Gottes erdreisten, so etwas von sich zu geben!

"Im Rhythmus des hebräischen Leichenliedes ... stimmt Amos Totenklage über das Volk Israel an. Wir dürfen ihn uns denken bei einem großen Fest, wo die Menge des Volkes zu froher Feier versammelt ist. In diese Feststimmung, in ihre Jubeltriller und Freudengesänge hinein erklingt der düstere Ton der Leichenklage des Propheten, der die Stimmen der Freude sofort zum Schweigen bringt und die Menge angespannt aufhorchen lässt." (Das Alte Testament Deutsch, Göttingen 1949, Bd. 24, S. 135)

Was hatte Amos bloß an dem damaligen Musikprogramm auszusetzen? Wurde zu schlecht gesungen oder hatten sie nur ein langweiliges Repertoire anzubieten? Der Prophet bemängelte - wie aus dem Zusammenhang zu ersehen ist - nicht nur den Gesang, sondern weit mehr: das Feiern von Festen, die Opfer und die Wallfahrten. Der religiöse Kult fand auf hohem Niveau statt, aber daneben gab es himmelschreiende soziale Missstände. Deshalb sollten ihre "Lieder im Tempel" in "Heulen verkehrt werden" (Am 8,3).

Für uns heute lässt sich daraus schließen: Wir haben zu bedenken, dass Gottesdienst nicht in der Erfüllung schöner Zeremonien besteht, sondern die ganzheitliche Umsetzung des Evangeliums erfordert. Die Gottesbeziehung ist entscheidend und die Nächstenliebe darf nicht vernachlässigt werden. "Gott . ist kein Götze. Gott ist nicht bedürftig und hungert nicht nach Menschengunst. Gott braucht kein beifallklatschendes Publikum." (Walter Lüthi) Gott kann nicht durch Predigten, Gebete und Gesänge, auch nicht durch eine zur Schau gestellte Andachtshaltung bestochen werden. Er ist nicht auf uns angewiesen, sondern wir auf ihn.

Geschieht dein und mein Gottesdienst immer zur Ehre Gottes? Oder verrichten wir Dienstleistungen, für die wir von ihm Lohn erwarten?

Ein Gottesdienst, der Gott gefällt, ist allein die Hingabe des ganzen Seins als Dank für die geschehene Erlösung in Jesus Christus (siehe Röm 12,1). Leben zur Ehre Gottes ist Bezeugen der Liebe Gottes.

Josef Butscher

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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