Andacht vom 28.09.2013:
Denn dieser mein Sohn war tot und ist wie der lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Lukas 15,24
Durch eine Krisensituation in meinem Leben fing ich an, an Gott zu zweifeln. Ich hatte so viele Fragen an ihn und an sein Wort. Aber dann begann ich, die Bibel zu studieren, alleine und auch mit anderen Menschen. Es entwickelte sich ein Hunger nach seinem Wort. Ich wollte Gott besser verstehen lernen.
Mein Hunger wurde dadurch gestillt, dass ich Jesus als meinen besten Freund erkennen konnte und auch Antwort auf meine wichtigsten Fragen bekam. Aufgrund meiner eigenen Erfahrung fasziniert es mich immer wieder neu, wenn Menschen beginnen, Gott ernsthaft zu suchen und ihn zu erleben. Da schlägt mein Herz höher.
In der Geschichte vom "verlorenen Sohn" (Lk 15,11-24) erzählte Jesus von einem jungen Mann, der meinte, seinen Hunger nach Freiheit und Glück in der Ferne, weit weg vom Vaterhaus, stillen zu können bis zu dem Tag, als er alles verspielt und verbraucht hatte. Nun konnte er nicht einmal seinen körperlichen Hunger stillen: "Er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm." (V. 16) Nicht einmal mit diesem "Abfall" durfte er sich satt essen. Er hätte sich damit tatsächlich zufriedengegeben!
Womit stillen wir unseren Hunger? Womit füllen wir unsere Taschen? Wo suchen wir nach Sinn, Vergebung und Heilung? Bei Gott?
Nach gründlichem Nachdenken reifte im Sohn der Entschluss: "Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: ,Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir´." (V. 18) Hier steht der Schlüsselsatz: "Ich will mich aufmachen!", d. h. umkehren und neu beginnen.
Das ist auch heute die einzig richtige Antwort auf den Ruf Gottes an den Menschen: "Lass den Müll liegen und komm zurück nach Hause!" Was unter "Müll" zu verstehen ist, kann sehr unterschiedlich sein: Ideologien, Reichtum, theologisches Wissen, Computer, ein Haus einfach alles, was uns von einem Neubeginn mit Gott abhält, von einer Rückkehr zur Quelle unseres Lebens.
Der Vater erwartet uns mit offenen Armen, um uns warmherzig zu empfangen und unsere Rück kehr zu feiern: "Bringt schnell das beste Gewand, lasst uns fröhlich sein und feiern, denn mein Sohn [meine Tochter] war verloren und ist gefunden worden!" (Vgl. V. 22-24)
Ingrid Naumann
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.