Andacht vom 07.01.2014:
Ihr Menschen, vertraut ihm jederzeit, und schüttet euer Herz bei ihm aus! Psalm 62,9a (Hoffnung für alle)
Mein Patenkind Salome (sie ist inzwischen drei Jahre alt) fragt ihre Mutter mehrmals am Tag nach mir. Das hat sie schon gemacht, als sie gerade erst sprechen lernte: "Berner? Tottesdienst?" Insbesondere, wenn wir einen Sabbat nicht im Hausgottesdienst zusammen waren, fragte sie nach mir.
Ihre Mutter hatte bei den vielen Fragen irgendwann die Idee, bei mir im Büro anzurufen, damit Salome mich wenigstens hören konnte. Sie erzählte mir dann, was sie gerade alles erlebt hatte, und zeigte mir auch etwas, was ich ansehen sollte. Da sie sehr schnell spricht und noch nicht alle Mitlaute aussprechen kann, verstand ich leider nicht immer alles. Und was sie mir zeigen wollte, konnte ich natürlich nicht sehen. Aber nach solch einem Gespräch war meine Stimmung gestiegen und meine Lektoratsarbeit, die dauernde Konzentration erfordert, ging wieder leichter von der Hand.
Das Verhalten von Salome ist für mich eine gute Illustration dafür, wie man sein Herz bei Gott "ausschütten" kann, wie David es formulierte. Es ist ein Zeichen eines lebendigen geistlichen Lebens und einer engen Beziehung zu Gott, wenn wir den Drang haben, ihn an unserem ganz alltäglichen Leben teilhaben zu lassen.
In ihrem Klassiker über die Beziehung zu Christus schrieb Ellen White: "Um geistliches Leben und geistliche Energie zu haben, müssen wir tatsächlich mit unserem himmlischen Vater reden . Wir mögen über seine Werke, Barmherzigkeit und Segnungen nachdenken, aber das bedeutet nicht im eigentlichen Sinne, mit ihm zu kommunizieren. Um mit ihm vertraut zu verkehren, müssen wir ihm etwas über unser tatsächliches Leben erzählen." (Steps to Christ, S. 93)
Das Wunderbare bei Gott ist: Er versteht alles, was wir sagen (wollen), mag es noch so gestammelt und sogar unausgesprochen sein. Er sieht auch alles. Vor allem blickt er mit großem Wohlwollen auf alle seine Kinder und hilft ihnen gern. Und ich bin mir sicher, dass er sich sehr darüber freut, wenn wir ihm erzählen, was uns gerade bewegt, was wir (Positives oder Negatives) erleben oder was uns Kummer und Sorgen macht. Wir können ihm damit nicht zur Last fallen!
Möchtest du nicht gleich jetzt mal bei ihm "anrufen" und ihm einiges davon erzählen, was dich gerade bewegt?
Werner E. Lange
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.