Andacht vom 15.01.2014:
Denn die Liebe, die Christus uns erwiesen hat, bestimmt mein ganzes Handeln. Ich halte mir stets vor Augen: Einer ist für alle in den Tod gegangen ... Weil er für sie gestorben ist, gehört ihr Leben nicht mehr ihnen selbst, sondern dem, der für sie gestorben und zum Leben erweckt worden ist. Wenn also ein Mensch zu Christus gehört, ist er schon "neue Schöpfung". Was er früher war, ist vorbei; etwas ganz Neues hat begonnen. 2. Korinther 5,14-15.17 (Gute Nachricht Bibel)
Bist du schon einmal gefragt worden: "Was hat sich denn in Ihrem Leben verändert, seitdem Sie Christ geworden sind?" Eine Reinigungskraft, die kürzlich ihr Leben in der Taufe Jesus anvertraut hatte, wurde so gefragt. Sie erwiderte spontan: "Früher habe ich nur zwischen den Stuhlreihen gewischt; heute wische ich auch darunter." Diese Frau hatte begriffen, was eine "neue Schöpfung" beinhaltet.
Diese Neuschöpfung geschieht durch den Heiligen Geist. Jesus verglich sie mit einem Geburtsvorgang (Joh 3,5). Wir können diesen Vorgang nicht erklären, aber er wird in unserem Leben sichtbare Auswirkungen haben, wie Jesus dem Pharisäer Nikodemus erklärte: "Der Wind weht, wo er will. Du hörst ihn zwar, aber du kannst nicht sagen, woher er kommt oder wohin er geht. So kannst du auch nicht erklären, wie die Menschen aus dem Geist geboren werden." (V. 8 NLB) Wir werden dann auch den Alltag anders gestalten als bisher - im Bewusstsein, dass wir Gottes Kinder sind.
"Neue Schöpfung" bedeutet auch: Die Liebe zu Jesus wird immer mehr zum Motiv des Handelns (wie Paulus im Andachtstext erwähnte) und unsere Mitmenschen nehmen diese Veränderung wahr. Würde alles so bleiben, wie es früher war, wäre unser Glaube praktisch tot. Jakobus erklärt das an einem Beispiel: Wer für seine Mangel leidenden Mitmenschen nur gute Worte übrig hat, aber nichts Konkretes unternimmt, dessen folgenloser Glaube ist tot (Jak 2,15-17).
Auch wir können die Lehren Jesu, die in der Bibel festgehalten sind, richtig verstanden haben und sogar überzeugend darüber reden. Das ist gut und wichtig, wenn es darum geht, unseren Glauben mit dem Wort Gottes zu begründen. Vergessen wir aber in unserem Leben danach zu handeln, nützt es weder uns noch unseren Mitmenschen etwas.
Ich wünsche uns einen lebendigen Glauben, damit wir unsere Arbeit in der Gesinnung verrichten wie jene Reinigungskraft.
Günter Schlicke
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.