Andacht vom 28.01.2005:
Rechthaberei
Einem jeglichen dünkt sein Weg recht; aber der Herr prüft die Herzen. Sprüche 21,2
"Ich will aber", schreit trotzig das kleine Kind. Das Verbot der Mutter wird nicht akzeptiert, obwohl das "Nein" zum Schutz des Kleinen ist. Es ist eben gefährlich, auf den Sitz zu steigen, um darauf zu balancieren. Die Fahrgäste im Linienbus beobachten mit Interesse die Szene. Wer wird sich durchsetzen? Wer wird diesen Zweikampf der Worte gewinnen? Wie stark ist der Wille des jungen Erdenbürgers? Wie stark sind die Nerven der jungen Mutter, die bereits stark genervt wirkt? Wer will schon bei Erziehungsmaßnahmen im Rampenlicht stehen, noch dazu, wenn der Ausgang unsicher ist?
Unser Wille ist uns heilig, das beginnt schon im Säuglingsalter und wer hat nicht schon starrköpfige ältere Personen kennen gelernt? Warum beharren wir so sehr auf dem eigenen Willen? Warum ist es uns so wichtig, dass wir recht haben? Haben wir recht? Wer hat wirklich recht?
Nur einer weiß wirklich, was recht ist. Unser Schöpfer hat die Regeln aufgestellt, die zeitlos gültig sind. Seine Gesetze bedürfen keiner Novellierung. Der große Gesetzgeber im Himmel hat den Menschen erfunden, und er allein weiß am besten, wie die Erfindung Mensch auf Dauer funktioniert. Lassen wir uns von ihm beraten? Er kennt ein Lebenskonzept, das über den Tod hinausgeht. Jesus sagt: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. (Joh 11,25) Vertrau dich ihm an. Er versteht dich und er hat immer recht.
Kurt Piesslinger
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.