Andacht vom 22.08.2014:
Deshalb: Lebt so, wie es eurem neuen Leben im Heiligen Geist entspricht. Dann werdet ihr auch nicht tun, wozu eure sündigen Neigungen euch drängen. Die alte sündige Natur liebt es, Böses zu tun - genau das Gegenteil von dem, was der Heilige Geist will. Galater 5,16-17 (Neues Leben Bibel)
"Die Mafia braucht viele Leute, die schießen. Und sie braucht noch mehr Leute, die sie unterstützen", schrieb Leocula Orlando, ehemaliger Bürgermeister von Palermo, in einem Beitrag für die Fernsehzeitschrift HÖRZU (Nr. 5/2013). Die Mafia ist heute ein Synonym für die organisierte Kriminalität, die in vielen Ländern der Welt einen Teil der Gesellschaft darstellt. Die Liste ihrer Verbrechen ist groß: Schutzgelderpressung, Geldwäsche, Prostitution, Waffenund Menschenhandel, Mord und Terror.
Es ist nicht nur diese Aufzählung, die erschreckt. Viel schlimmer ist, dass Behörden, Firmen und die Politik von der Mafia und ihren Strukturen unterwandert sind: "Die Mafia investiert ihr Geld in legale Unternehmen wie Hotels oder Restaurants, sie lässt ihr Geld in internationalen Großbanken zirkulieren."
Es gibt Menschen, die am organisierten Verbrechen beteiligt sind, es gibt Unterstützer und Profiteure dieser Geschäfte. In den Augen der Bibel sind das Menschen, die Böses tun. Das ist die Lebensrealität unserer Welt. Das Böse ist im Alltag gegenwärtig. Und es ist "genau das Gegenteil von dem, was der Heilige Geist will", wie Paulus im heutigen Andachtstext schrieb. Die Werte Gottes stellen einen deutlichen Kontrast zu vielen Machenschaften in unserer Welt dar: "Wenn dagegen der Heilige Geist unser Leben beherrscht, wird er ganz andere Frucht in uns wachsen lassen: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung." (V. 22-23a)
"Lebt so ...", fordert Paulus. Wir wissen - gerade als Gläubige - wie schwer das ist. Seinen Charakter kann man nicht per Fingerschnippen verändern. Aber wir brauchen eine klare Vorstellung davon, was das Gute ist, wie wir leben sollen. Dieses Ziel dürfen wir nicht aus den Augen verlieren.
Die gute Botschaft ist: Gott macht es möglich, dass die "Frucht" seines Geistes sich in uns entfaltet. Erlauben wir dem Heiligen Geist, "uns zu beherrschen". Dann wird es besser mit uns, auch wenn nicht alles perfekt gelingt. Die Mafia braucht Menschen, die schießen; Gott braucht Menschen, die sich von ihm verändern und gebrauchen lassen.
Roland Nickel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.